Die Zeit im Praktischen Jahr ist mit dem Übergang zum Hammerexamen einem Wandel unterworfen. Nicht die Theorie ist geschafft und die Praxis zählt, sondern der theoretische Hammer wartet am Ende des Tunnels.
Im PJ früherer Zeiten hatte man das Examen im Grunde bereits in der Tasche. Im ehemals dritten Staatsexamen nach dem PJ waren die Durchfallquoten verschwindend gering und die größte Prüfungslast war bereits mit dem 2. Staatsexamen vor dem PJ abgefallen. Doch stetig ist der Wandel und mit dem Hammerexamen zum Schluss gibt es im PJ neue Herausforderungen und Sorgen. Wenig Basiswissen für die praktische Arbeit paart sich mit Zeitmangel zum Lernen auf das große Examen am Schluss. Wenn es da im PJ mal nicht rund läuft, ist Stress vorprogrammiert. Rund drei Monate Zeit bleiben nach dem letzten PJ-Tag bis zum nächsten schriftlichen Examenstermin - nicht gerade das üppigste Zeitfenster.
Lernen im PJ - Oh Gott! Wenn die restliche Zeit knapp bemessen ist, muss man im PJ auf das Examen hinarbeiten. Sinnvoll kann es sein, in einer Lerngruppe klinische Fälle zu besprechen - als Vorbereitung auf die fallbezogenen Examensfragen. Überhaupt erscheint es sinnvoll, schon früh mit dem Kreuzen von Altfragen zu beginnen. Im Hinblick auf die mündlich-praktische Prüfung kann man sich im PJ neuer Ordnung bereits auf seine PJ-Chefs als Prüfer vorbereiten. In klinikinternen Seminaren lernt man nicht nur Fachliches, sondern auch viel über die zukünftigen Prüfer.
Das PJ lernend gestalten Nach Möglichkeit sollte man im PJ regelmäßige Studientage einhalten. Viele Kliniken und Chefärzte sind gerne dazu bereit, einen Tag in der Woche als Studientag freizustellen. Diese "Zeit für sich" kann man sehr gut nutzen, um Defizite aufzuarbeiten und Kräfte zu sammeln. Im PJ besteht oft ein reichhaltiges Angebot an Fortbildungen. Schade ist, wenn Vortragende und Studenten aneinander vorbei reden. Eine Themenabsprache mit examens- und gruppenrelevanten Schwerpunkten ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Ein Leitsymptom klinisch orientiert in einem Seminar zu besprechen, bringt häufig Wissenszuwächse, die man alleine am heimischen Schreibtisch nur schwer erzielen kann. Auch zu praktischen Tätigkeiten wie dem Untersuchen von Patienten sollte man sich möglichst gezielt Hilfe holen, schließlich sind sie auch ein Teil der Prüfung und es bringt nichts, wenn man ein Jahr lang falsch untersucht, weil man es noch nie richtig gesehen hat.
Rate it! Das PJ erhält mit der Umsetzung der neuen Approbationsordnung eine neue Qualität. Viel mehr als schon vorher, sollte man als Student Wert darauf legen, nicht nur eine günstige helfende Hand zu sein. Damit man bei der Wahl des PJ-Krankenhauses eine Orientierung hat, hat der Fachschaftsrat Medizin an der Uni Hamburg ein PJ-Ranking ins Leben gerufen. Auf den Seiten kann man als PJler eine Bewertung seines PJ-Hauses abgeben. Noch sind die Lücken auf der Landkarte der PJ-Krankenhäuser groß, doch wenn sich genug Studenten beteiligen, kann eine solide Informationsbasis für alle aktuellen und zukünftigen PJler entstehen. Zu erwarten ist auch, dass schlechte Bewertungen für ein Haus die Verantwortlichen früher oder später stören und auf Wege zur Verbesserung stürzen. Es lohnt sich also aus vielen Gründen, Bewertungen abzugeben.