Ein nicht enden wollendes Massaker erschwert den Einsatz der humanitären Organisation "Ärzte ohne Grenzen" in der westsudanesischen Provinz Darfur. Seit vier Jahren wird die einheimische Bevölkerung von regierungstreuen Milizen terrorisiert und braucht mehr Hilfe von außerhalb.
Mehr als zwei Millionen Schwarzafrikaner mussten aufgrund der ständigen Angriffe und Tötungen aus ihrem Heimatdorf fliehen. Dabei sind den Milizen bisher 200.000 Menschen zum Opfer gefallen. Die Überlebenden sind auf die Hilfe von Nothilfe-Organisationen wie "Ärzte ohne Grenzen" angewiesen, da viele der bestehenden Gesundheitsstrukturen zusammengebrochen sind.
Die Aufgabe dieser Hilfsorganisation ist es, in den Flüchtlingslagern und Städten die medizinische Basisversorgung zu gewährleisten, indem bestehende Krankenhäuser und Gesundheitszentren betreut und neue errichtet werden. Dort sind die Ärzte chirurgisch tätig, betreuen unterernährte Kinder und deren Mütter und helfen bei der Geburtsvorsorge sowie der Entbindung. Die weiterhin politisch instabile Situation erschwert die Arbeit der Freiwilligen erheblich, sodass aus Sicherheitsgründen mehrere Teams die Arbeit einstellen mussten.
Obwohl "Ärzte ohne Grenzen" das Gebiet seit vier Jahren betreut, ist noch mehr Hilfe notwendig, sowohl in Form von Lebensmitteln als auch in der medizinischen Fürsorge der Flüchtlinge.
Seit über 30 Jahren aktiv Die Nothilfe-Organisation "Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen" wurde 1971 von jungen Medizinern aus Frankreich gegründet, die das Ziel hatten, in Kriegsgebieten und bei Naturkatastrophen die Opfer ärztlich zu versorgen. Es sind aber nicht nur Ärzte tätig, sondern auch Krankenschwestern, Bauingenieure, Laboranten, Logistiker und viele weitere Freiwillige, wobei die Zusammenarbeit der internationalen und einheimischen Kollegen im Team wichtig ist. Heutzutage sind "Ärzte ohne Grenzen" in über 70 Ländern aktiv, wobei sich rund 3.000 internationale und 15.000 nationale Mitarbeiter für die notleidenden Menschen einsetzen. Die Aufgaben der Mitarbeiter sind dabei sehr vielfältig - zum Tätigkeitsspektrum gehören die medizinische und psychologische Versorgung der Opfer in Krankenhäusern und Vertriebenenlagern, Trinkwasserversorgung und die Bereitstellung von Medikamenten und medizinischen Material. Dabei liegt das besondere Augenmerk auf der Fortbildung der einheimischen Mitarbeiter zur langfristigen Sicherstellung der medizinischen Versorgung und von Behandlungsstandards.
Wie kannst du dich engagieren? Es ist leider nicht möglich, eine Famulatur oder ein PJ bei "Ärzte ohne Grenzen" zu absolvieren, da vor Ort die politische Lage oft instabil ist und das Sicherheitsrisiko für die Studenten zu groß ist. Deswegen ist nur die Teilnahme an einem Projekt möglich, wenn man eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie Berufserfahrung hat. Ein Arzt muss bereits 18 Monate klinisch tätig gewesen sein, bevor er eingesetzt werden kann. Des Weiteren sind gute Englischkenntnisse, hohe Belastbarkeit, Flexibilität und Reiseerfahrung in Entwicklungsländern nötig. Ein Auslandseinsatz dauert in der Regel 6 bis 12 Monate, für Anästhesisten und Chirurgen sind auch kürzere Einsätze möglich. Wer sein Medizinstudium noch nicht abgeschlossen hat, kann der Organisation durch Spenden oder eine Fördermitgliedschaft helfen.
Wer weitere Informationen wünscht, kann das Angebot der Informationsabende nutzen, die regelmäßig in ganz Deutschland stattfinden.