Schwitzige Hände, ein Puls, der eher an einen Technosong erinnert als an eine normale Herzfunktion und der dicke Eisklumpen, der sich im Magen ausbreitet. So geht es vielen Studenten, wenn sie vor einer mündlichen Prüfung stehen. Aber auch diese Hürde kann man mit Hilfe weniger Regeln spielend meistern.
Natürlich muss für jede gute Präsentation von Wissen eine geeignete Basis vorhanden sein. Daher ist es wichtig die Vorbereitungszeit nicht zu knapp zu halten. Einen ersten Überblick über die Stoffmenge kann man sich bei einem Blick auf das Inhaltsverzeichnis eines Kurzlehrbuchs verschaffen. Dies hilft den Fokus weg von oft bei MC-Prüfungen gefragtem Kolibri-Wissen zu verlagern und stattdessen das Augenmerk auf Zusammenhänge zu legen.
Vier Augen sehen mehr als zwei?
Hat man einen für sich passenden Lernplan erstellt, fängt die eigentliche Arbeit an: das Lernen. Oftmals bilden sich gerade vor den Staatsexamina Lerngruppen, um besser für die mündliche Prüfung gewappnet zu sein. Diese bieten den Vorteil, dass man das freie Reden über medizinische Themen übt. Rückfragen der Kommilitonen machen auch direkt klar, wo noch Verbesserungsbedarf herrscht. Aber auch als Einzelkämpfer steht man nicht auf verlorenem Posten. Eine beliebte Technik ist hier, sich Fragen aus den Überschriften des Lehrbuchs abzuleiten und die Antworten strukturiert laut vorzusprechen. Auch hierbei trainiert man das sichere und laute Sprechen systematisch.
Protokolle lügen nicht
Absolutes Muss vor jeder mündlichen Prüfung ist die Einsicht in Prüfungsprotokolle des jeweiligen Prüfers. Hier kann man sehen, wo der Schwerpunkt der Prüfung vermutlich liegen wird. Es gibt nicht wenige Professoren, die Jahr um Jahr dieselben Fragen stellen. Gerade vor einem Staatsexamen muss man an die Möglichkeit einer Vorstellungsrunde bei den Prüfern gedacht werden. Auch hier gibt es wertvolle Hinweise für die Prüfung mit Tipps zu Themen, die gerne gefragt werden oder auch Themen, die man in der Vorbereitung außer Acht lassen sollte.
Taktik ganz wichtig
Eine mündliche Prüfung ist aber nicht nur das Bereitstellen von Wissen, hier zählt auch die Verpackung! Wichtig während der Prüfung ist, möglichst ruhig und laut zu sprechen. Für Prüfer ist es fürchterlich, wenn der Student nur einzelne Stichworte in den Raum schleudert. Ganze Sätze wirken kompetenter und brauchen mehr Zeit. Oftmals beginnt die Prüfung mit einer offenen Frage. Hier gilt es nun darzustellen, dass man einen Überblick über dieses Kapitel hat. Wer viel und dabei strukturiert vorträgt, kann danach wenig gefragt werden. Wer das Glück hat, genau zu seinem Spezialgebiet gefragt zu werden, sollte hier und da kleine Kunstpausen einbauen, um den Prüfer zu weiteren Nachfragen zu animieren.
Und wenn man gar nichts weiß? Auch dieses Szenario kommt vor. Wer ein Thema „auf Lücke“ gelernt hat, sollte es zugeben, wenn dieses Gebiet wirklich abgefragt wird. Langes, aber erfolgloses Nachbohren des Prüfers verschlechtert die Situation nur. Aber auch bei einer nicht beantworteten Frage ist das nicht das Ende der Prüfung und ein Bestehen immer noch gut möglich. Oftmals stellt man nach erfolgreichem Bestehen der mündlichen Prüfung fest, dass sie trotz der ganzen Anspannung leichter zu meistern war, als das schriftliche Pendant.