"Mit Sicherheit verliebt" - hinter diesem Slogan verbergen sich mehr als 300 ehrenamtlich aktiv tätige Studenten, die Schüler altersentsprechend über Sex, aber auch über HIV und andere sexuell übertragbare Erkrankungen aufklären wollen.
Denn gerade in der heutigen Zeit, in der die HIV-Neuinfektionsraten wieder dramatisch ansteigen, ist es wichtig, schon frühzeitig mit Präventionsmaßnahmen zu beginnen. Im Vordergrund des engagierten Projektes steht die Vermittlung von Wissen in Bezug auf Sexualität, aber auch Verhütung und Verhinderung der Übertragung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen. Es soll Jugendlichen ermöglicht werden, ein Gespräch über diese Themen als normal zu empfinden und somit auch deren Körperbewusstsein und Selbstbewusstsein zu stärken. Gleichzeitig soll aber auch eine Basis geschaffen werden für einen toleranten Umgang mit HIV-positiven oder an AIDS-Erkrankten Menschen. Viele Jugendliche haben den Respekt vor der Erkrankung HIV verloren, da sie oftmals irrtümlich glauben, AIDS wäre mittlerweile heilbar.
Die Studierenden, die mit Hilfe eines Workshops auf ihre Tätigkeit vor Schülern vorbereitet werden, halten ihre Vorträge vor allem in den Schulen, um möglichst viele Jugendliche und junge Erwachsene erreichen zu können. Dabei bleibt es aber nicht bei langweiligem Frontalunterricht. Vielmehr erarbeiten die Schüler mit Hilfe der studentischen Mediatoren in Kleingruppen Basiswissen über die Übertragung, aber auch die Verhütung von sexuell übertragbaren Erkrankungen. Mit Hilfe von Rollenspielen und anderen erlebnisorientierten Methoden, die der Sexualpädagogik entnommen wurden, wird die Sachlage interessant aufgearbeitet und damit besser behalten.
Obwohl das Konzept viele spielerisch gestaltete Einheiten bietet, sind sich die Mediatoren der oftmals ernsthaften Aspekte sehr bewusst und gehen auch auf diese schwierigeren Sachverhalte ein.
Geboren wurde die Idee „Jung unterrichtet Jung“ schon in den 1990ern in Schweden. 2001 startete dann das Projekt „Mit Sicherheit verliebt“ in Rostock. Bis heute konnten auf mehr als 25 Workshops circa 750 Medizinstudenten als Mediatoren ausgebildet werden. Man erhofft sich von dem geringen Altersunterschied zwischen Lehrendem und Lernendem vor allem einen anderen, freieren Zugang zu schwierigen oder für Jugendliche oftmals unangenehmen Themen.
Wer Interesse hat, auch als ein Mediator mit Jugendlichen zu arbeiten kann sich unter www.sicher-verliebt.de oder bei der Fachschaft Medizin der jeweiligen Universität weitere Informationen holen.