Wer im Krankenhaus, in einer Arztpraxis oder sonst im medizinischen Bereich arbeitet, kennt sie: die Crocs. Sie sind kaum noch wegdenkbar, aber immer mehr Kliniken wollen die farbenfrohen Schuhe aus ihrem Alltag verbieten. Geht das überhaupt?
Wie fast alle Trends kam auch das Tragen der Krokodil-Clogs aus Amerika zu uns herüber. Im Jahr 2002 wurde die Firma Croc in Colorado gegründet, um Schuhe für den Sportbereich, besonders Wassersport zu entwickeln und zu vertreiben. Den großen Durchbruch schaffte der Kultschuh aber mit Hilfe von Prominenz – viel Prominenz, die mit den bunten Tretern in der Presse abgelichtet wurden.
Die Firma entwickelte schnell neue Modelle und so sind die Crocs heute in vielen Modellen und noch mehr Farben erhältlich. In den Kliniken tummelt sich meistens das Modell „Cayman“ an den Füßen. Doch warum ist der Plastikschuh eigentlich so ein Trend in den Kliniken geworden?
Viele vermuten, dass es der Drang nach Individualität ist, der in den Kliniken durch die vorgeschriebene Kleiderordnung nur sehr begrenzt ausgelebt werden kann. Jeder Schuh peppt den Krankenhaus-Dress schon alleine durch seine Farbvielfalt auf, aber es gibt auch extra Croc-Zubehör, die das ganze Outfit einzigartig werden lässt.
Doch der Krokodilfrieden wird gestört, denn immer mehr Kliniken verbieten die Plastikschuhe. Schon 2007 haben Krankenhäuser in der Schweiz, in Schweden und Österreich die Treter verboten. Grund war eine mögliche statische Aufladung durch die Schuhe, die Störungen bei elektronischen Geräten auslösten. Dies wäre besonders problematisch auf der Intensivstation, im Operationsbereich und in der Röntgenabteilung.
Die Firma Croc hat darauf reagiert und bringt nun im Sommer 2009 den Schuh mit verbesserten antistatischen Eigenschaften auf den Markt. Trotzdem ist der Schuh auch weiterhin in Krankenhäusern unerwünscht. Denn gemäß den Vorschriften der allgemeinen Unfallträger, also der Versicherung der Arbeitnehmer im Krankenhaus, sind die Schuhe nicht regelrecht. Durch die Löcher in den Krokodil-Tretern bleibt die Gefahr einer Kontamination von Haut durch Blut o.ä. Flüssigleiten bestehen. Auch Stichverletzungen können diese Clogs nicht verhindern.
Doch auch wenn es Bedenken gibt, mittlerweile hat dieser Schuh Kultstatus erreicht und wird trotz Verbot aus den Kliniken und Arztpraxen nicht mehr zu verbannen sein.