Viele Ärzte klagen über sinkende Umsätze und fragen sich, welche Konsequenzen das auf ihre private Lebensführung hat. Eine vereinfachte Rechnung soll Ihnen zeigen, ob Sie noch ruhig schlafen können, oder schnellstens Maßnahmen ergreifenmüssen.
Zäumen Sie das Pferd doch mal von hinten auf:
Wieviel Umsatz muss die Praxis machen, damit Sie Ihren jetzigen Lebensstil beibehalten können? Rechnen Sie mal folgende private Ausgaben zusammen:
Rechnen Sie mit Jahresbeträgen. In unserem Beispiel gehen wir von 50.000 Euro aus. Um diesen Betrag zur Verfügung zu haben, brauchen Sie etwa ein zu versteuerndes Einkommen von 62.000 Euro (Steuern 2008 verheiratet mit 2 Kindern). Jetzt müssen Sie darauf noch Ihre üblichen Praxiskosten rechnen und erhalten so den Umsatz, den Sie unbedingt erwirtschaften müssen.
Nehmen wir für unser Beispiel an, daß die Praxis auch 62.000 Euro Kosten verursacht, dann ist somit ein Umsatz von 124.000 Euro notwendig, um Ihnen ein Nettoeinkommen von 50.000 Euro zu sichern.
Jetzt Ihre Sicherheitsrechnung
Sie haben also bisher Umsätze von 140.000 Euro gehabt und erwarten einen Umsatzrückgang von 10 %, also von 14.000 Euro. Dann würden Sie also nur Einnahmen von etwa 126.000 Euro haben. Sie müssen jetzt nochmal die Rechnung von vorher in umgekehrter Reihenfolge machen, denn es wird sich aufgrund der rückläufigen Einnahmen auch die Steuerlast ändern. Also von den 126.000 Euro Umsatz ziehen Sie die 62.000 Euro Praxiskosten ab und erhalten so das zu versteuernde Einkommen von 64.000 Euro. Als Verheirateter mit zwei Kindern sollten Sie mit diesem Einkommen etwa 12.300 Steuern bezahlen und es bleiben nur noch 51.700 Euro zur eigenen Verfügung.
Selbstverständlich ist dies nur eine sehr grobe Rechnung, die Ihnen aber zumindest zeigt, ob Handlungsbedarf besteht. Bei größeren Differenzen zwischen dem, was Sie eigentlich bräuchten und dem, was Ihnen auf der Hand bleibt, sollten Sie sich überlegen, wo was zu verändern ist. Drei Bereiche sind zu untersuchen: Höherer Umsatz (wenn möglich), niedrigere Praxiskosten oder Einschränkungen im privaten Bereich. Abwarten ist in diesem Fall sicher die schlechteste Lösung.