Es gibt viele Organisationen, die um die Gunst der Medizinstudenten werben. Doch welche Verbände machen wirklich Sinn für Hochschüler? Um diese Frage zu beleuchten, stellen wir euch nach und nach die verschiedenen Gruppen vor. Heute geht es um den Marburger Bund.
Porträt
Der Marburger Bund ist der Verband der angestellten und beamteten Ärzte in Deutschland. Gegründet wurde dieser 1947 in Marburg von einem AStA. Mit mehr als 100.000 Mitgliedern ist der Marburger Bund die größte Ärztevereinigung in Europa. Noch beeindruckender wird die Zahl, wenn man weiß, dass es ca. 145.000 Krankenhausärzte in Deutschland gibt.
Ziele der Vereinigung sind besonders die Abschaffung von befristeten Arbeitsverträgen und die Vergütung aller Überstunden und Bereitschaftsdienste. Natürlich werden auch eine geregelte Arbeitszeit und international konkurrenzfähige Gehälter als Ziele genannt. Seit 2005 ist der Verbund eine eigenständige Tarifvertretung für Angestellte und verbeamtete Ärzte. Der Öffentlichkeit bekannt wurde der Marburger Bund durch einen landesweiten Ärztestreik an den Universitätskliniken und psychiatrischen Landeskliniken. Dazu kam es, weil der Marburger Bund den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) abgelehnt hat. Im Juni 2006 zeigte der bundesweite Streik Erfolg und ein eigenständiger Ärztetarif wurde ausgehandelt.
Was bringt der Marburger Bund für Studenten?
Die Mitgliedschaft in dieser Ärzte-Gewerkschaft ist für Hochschüler kostenlos. (Das gilt leider nicht für Berlin/Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen). Der Verband bietet Seminare und auch Bewerbungstrainings an. Es gibt viele Informationen über das Studium im Allgemeinen, aber auch über das Studieren bzw. das „Praktische Jahr“ im Ausland. Ebenfalls angeboten werden Krankenversicherungen zu Sondertarifen. Abgerundet wird das Informationsangebot mit Veranstaltungen vor Ort an den Universitäten. Für Studenten fordert der Marburger Bund eine Vergütung des „Praktischen Jahres“ in Form einer Ausbildungspauschale an allen deutschen Krankenhäusern. Auch will das Bündnis durchsetzen, dass es viel einfacher wird, während des PJs bundesweit die Kliniken zu wechseln ohne dadurch eine Benachteiligung zu haben. Aber auch für die Zeit vor dem praktischen Ausbildungsteil hat der Marburger Bund Forderungen aufgestellt, die Integration von Vorklinik und Klinik, die Einführung weiterer Blockpraktika und die Veränderung der Prüfungen, bei denen Fallstudien im Vordergrund stehen sollten.
Mitglieder werden
Die Mitgliedschaft, kann man in dem Landesverband beantragen, in dessen Bereich der Studienort liegt. Als Mitglied wird man vom entsprechenden Landesverband betreut. Es gibt 2 Möglichkeiten:
Ansatzmöglichkeiten
Wer sich als Student im Marburger Bund engagieren möchte, kann dies in vielfältiger Weise tun. Möglich ist eine Arbeit als Kontaktstudent an der eigenen Universität, in Arbeitskreisen der Landesverbände, auf der Bundesebene im Studenten-Sprechrat oder im Arbeitskreis Hochschule.