Patienten, die unheilbar krank sind, haben kaum mehr die Möglichkeit, die Klinik zu verlassen. Wünsche der Betroffenen, noch einmal die Heimat oder das Meer zu sehen, können in Zukunft durch den Einsatz von VR-Brillen erfüllt werden.
Noch einmal an den Ort reisen, an dem man geboren wurde. Für Patienten, die unheilbar krank sind, bleibt dieser Wunsch oft unerfüllt. Souzan Aprahamian ist einer dieser Patienten. Sie ist unheilbar an Krebs erkrankt und wohnt im Trinity Hospice Clapham, London, wo man diesen Menschen nun durch Virtual Reality dabei helfen will, ihre letzten Wünsche – zumindest teilweise – zu erfüllen.
Mithilfe von VR-Brillen will man Patienten dort den Blick durch die „Hospiz-Mauern“ hindurch ermöglichen und mit ihnen an Orte „reisen“, die sie unbedingt noch einmal in ihrem Leben sehen wollen. Der Vorstandschef des Trinity Hospice, Dallas Pounds, betont: „Wir glauben, dass Virtual Reality ein großes Potenzial in der Palliativmedizin besitzt [...] Dank VR können wir die Außenwelt nach drinnen holen“. Auch Souzan Aprahamian wurde dank der Brille eine Reise in ihre Heimatstadt Jerusalem ermöglicht – an den Ort, an dem sie aufwuchs. Auch in Italien bedient man sich bereits der VR-Technologie. Am Istituto Auxologico Italiano of Milan werden ganze Räume wie Küchen und Badezimmer konzipiert, um mithlilfe der Brillen alltägliche Situationen mit Schlaganfall- oder Alzheimerpatienten zu üben. Im sogenannten „CAVE“ lernen die Patienten so, auch außerhalb der Klinik zurecht zu kommen.
„[...] Wir denken, Cave ist ein wirksames Tool für die Rehabilitation nach einem Schlaganfall oder in der Anfangsphase einer Alzheimer- oder Parkinson-Therapie“, sagt Marco Stramba-Badiale, Direktor der Abteilung für Geriatrie und Herz-Kreislauf-Medizin und des Labors für experimentelle Rehabilitations-Forschung. Auch in den OP-Saal hat die VR-Brille bereits Eingang gefunden und soll chirurgische Eingriffe künftig erleichtern. Ein ausführliches Video gibt es hier.