In mittlerweile 20 Städten in Deutschland wird durch die Besetzung von Hörsälen gegen Defizite im Bildungssystem protestiert. Die Protestaktionen hatten vor rund drei Wochen in Wien begonnen und breiten sich seit gut einer Woche auch im gesamten deutschen Bundesgebiet aus.
Ziel der Studierenden ist es, ein symbolisches Zeichen zu setzen. Das Totschweigen der Probleme in der Bildungspolitik solle so endlich durchbrochen werden – die Besetzungen könne man nicht ignorieren. Es geht um bessere Bildung, um Mitbestimmung bei Studienreformen - vor allem der Umstellung vieler Studiengänge auf das Bachelor-Master-System, die auch bei Studiengängen wie Medizin angedacht wird. „Niemand darf eine Studienreform gegen den Willen der Studierenden erzwingen. Deshalb fordern wir Mitbestimmungsrecht an allen Entscheidungsprozessen der Universität, die das Studium betreffen.“ - erklärten die Studentenvertreter in München. Überlastete Studiengänge, soziale Ungleichheiten im Bildungssystem, chronische Unterfinanzierung der Unis, all das dürfe nicht länger so weitergehen.
Vor sechs Tagen besetzten Studierende die Räume der Akademie der Bildenden Künste in München. Am 11 November um kurz vor elf Uhr abends beschlossen weitere 300 Protestierende den nächsten Schritt und zogen in das Audimax der Ludwig-Maximilians-Universität, den sie bis jetzt besetzt halten. Noch ist keine Lösung gefunden – es soll nun in einem Plenum der Studierenden das weitere Handeln diskutiert werden.
In Tübingen löste die Uni das Problem heute früh mit einem Anruf bei der Polizei. Als die Studenten den Haupthörsaal der Universität nach Ablauf eines von der Universität gestellten Ultimatum immer noch nicht geräumt hatten, wurde die Polizei gerufen. Die Besetzung endete friedlich indem die Studenten das Gebäude verließen aber ohne Zugeständnisse seitens der Verantwortlichen.
Am 17. November finden in ganz Deutschland Demonstrationen im Rahmen des Bildungsstreiks statt.
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