Im jahr 2006 haben die Bundesländer im ersten Hochschulpaket den jungen Menschen mehr Plätze für das erträumte Medizinstudium versprochen. Nun liegt der erste Zwischenbericht des Bundesbildungsministeriums vor – enttäuschend für die zukünftigen Medizinstudenten.
Im ersten Hochschulpaket war zwischen dem Bund und den Bundesländern vereinbart worden bis zum Jahr 2010 mehr als 90.000 neue Studienplätze zu schaffen. Dies war aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge, die in diesem Jahr vermutlich Richtung Universität strömen, erforderlich geworden, um nicht eine noch schärfere Auslese der Abiturienten vornehmen zu müssen. Tatsächlich haben es die Länder sogar geschafft, nicht nur die geforderten 91.000 Plätze zu erschaffen, sondern sogar 102.000 neue Studienplätze eingerichtet.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Medizin liegt von allen Fächern leider ganz hinten, mit einem Zuwachs von nur 5%. Vor allem in Nordrhein-Westfalen ist die Situation unbefriedigend: Hier wurde noch nicht einmal die Hälfte der vereinbarten neuen Studienplätze geschaffen.
In den neuen Bundesländern konnte dafür ein großer Erfolg verbucht werden. Alle fünf Bundesländer konnten die Zahl der Studienanfänger steigern, obwohl es hier einen deutlichen Rückgang der Abiturienten zu verzeichnen gibt. Dies resultiert aus dem Geburtenknick, der nach der Wende aufgetreten ist. Spitzenreiter in der Steigerung der Studienanfänger ist Brandenburg mit 33%.
Mit Erreichung der Ziele des ersten Hochschulpaketes folgt nun die Umsetzung des zweiten Hochschulpaketes. Hierbei soll eine weitere Steigerung der Studienplätze erfolgen. Veranschlagt wurden 270.000 weitere Studienplätze, die die Länder bis zum Jahr 2020 neu schaffen müssen. Ist die Prognose nicht zu optimistisch?