Heutzutage kennt ihn jeder: den Podcast. Für manche nur Zeitvertreib, für den Medizinstudenten von heute jedoch die Gelegenheit, sich morgens in der U-Bahn angenehm berieseln zu lassen und dabei sogar noch etwas zu lernen. Die besten Podcasts aus der Welt der Medizin stellen wir Euch hier vor!
Was ein Podcast ist, weiß mittlerweile wohl auch der letzte Technophob: In kleinen Appetithappen werden dem Interessierten wöchentlich oder noch öfter in auditiver oder audiovisueller Form die neuesten Informationen aus den unterschiedlichsten Sparten zuteil. Dass dies nicht nur unterhaltsam sein kann, sondern auch komplexe Lerninhalte vermittelt werden können, zeigen einige hervorragende Podcasts aus der Welt der Mediziner!
"PathoCast"
Ein Vorreiter in diesen Dingen ist Dr. Alberto Pérez-Bouza vom pathologischen Institut der RWTH Aachen. Seine "PathoCasts" bestechen durch ihre optisch ansprechende Aufbereitung. Bestehend aus mehreren Power-Point-ähnlichen Slides, die geschmückt sind mit Animationen, histologischen Bildern und Videos von Präparaten aus der Sammlung des pathologischen Instituts, werden dem Betrachter in meist weniger als zehn Minuten auch komplexe Krankheitsbilder anschaulich erklärt. Von der Pathophysiologie der Gicht bis hin zu den Folgen eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli, die zweimal monatlich erscheinenden Folgen behandeln eine breite Palette von Krankheiten. Die angenehme Stimme von Dr. Pérez-Bouza aus dem Off schildert auf leicht verständliche Art und Weise das Geschehen auf dem Bildschirm. Als zusätzlichen Service bietet die RWTH Aachen auf ihrer Homepage auch ihre Vorlesungen zum Streamen an.
Was gute deutsche Podcasts aus der Welt der Medizin betrifft ist das Ende der Fahnenstange relativ rasch erreicht. Englischsprachige Podcasts bieten jedoch durchaus attraktive Alternativen.
"Learning-Radiology"
Für Freunde der bildgebenden Verfahren hat sich William Herring vom Albert Einstein Medical Center in Philadelphia etwas einfallen lassen und den "Learning-Radiology" Podcast kreiert. Zweimal monatlich werden in diesem Podcast Pathologien wie z.B. Aortenbogenanomalien oder Knochenmetastasen mit Hilfe einer Fülle von Bildmaterial geschildert. Die zahlreichen englischen Fachbegriffe zu verstehen kann zwar etwas mühsam sein, die Zusammenhänge sind jedoch relativ leicht verständlich. Besonders lehrreich sind die "Most-Commons" Episoden, in denen nach dem Frage-Antwort Prinzip die häufigsten Ursachen für unterschiedliche Symptome abgeprüft werden. Die Website www.learningradiology.com bietet noch viele zusätzliche Möglichkeiten, sein radiologisches Fachwissen zu vertiefen. Wer mit wöchentlichen Fallbeispielen und umfangreichen Lernmodulen immer noch nicht genug hat, kann sich im noch umfangreicheren Bildarchiv der Homepage vertiefen.
"Learn Medicine"
Obwohl nur Audiofiles im Angebot, ist auch der Podcast "Learn Medicine" der Website www.medpod101.com sehr empfehlenswert. Ausgehend von einem Fallbeispiel nähert man sich Schritt für Schritt der Diagnose und erfährt Wissenswertes rund um Diagnostik, Differentialdiagnosen und Symptome der jeweiligen Krankheit. Wer nun glaubt, es handle sich um eine sture Aufzählung von Fakten, hat weit gefehlt, denn "Dr. Jacob" und sein Kollege erzählen die Fallgeschichten auf wirklich witzige Art und Weise.
New England Journal of Medicine
Nicht ungeachtet bleiben sollte auch der Podcast des New England Journal of Medicine. Als eine der renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften weltweit veröffentlicht das New England Journal wöchentlich eine Audio-Zusammenfassung ihrer letzten Ausgabe. Damit bleibt man bezüglich der neuesten Studienergebnisse immer up-to-date.
Man sieht also: Gut gemachte medizinische Podcast gibt es zwar nicht wie Sand am Meer, aber einige Perlen sind schon dabei. Dank dieser kann man immer und überall etwas für sein medizinisches Wissen tun. Das gute alte Lehrbuch wird man sich aber wohl dennoch nicht ersparen können.