Medikamente sind aus der Medizin nicht wegzudenken. Doch oftmals wird die Wirkung durch falsche Dosierung oder Ernährung verändert. Die heilenden Medikamente können so mitunter lebensgefährlich werden.
Medikamente sind ein wichtiger Bestandteil der heutigen Medizin: für fast jede Krankheit gibt es ein Präparat. Wichtig für die Bestimmung des richtigen Medikaments ist vor allem das Zusammentragen von Informationen über die Symptome des Patienten. Aber nicht nur die Symptome können bei der Medikamentengabe relevant sein, sondern auch seine Ernährung, denn diese kann die Medikamentenwirkung beeinflussen. Die Wirkung kann abgeschwächt oder verstärkt werden, was unter Umständen schädigend sein kann. Damit die täglichen Mahlzeiten nicht zur Falle werden, hier einige wichtige Beispiele.
Die sonst so gesunde Ernährung
Zu einer gesunden Ernährung gehören unter anderem Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Wenn man aber bestimmte Medikamente einnehmen muss, können diese in Verbindung ganz andere Auswirkungen haben. Zwischen bestimmten Medikamenten und Ballaststoffen in Vollkornprodukten kann es zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen. Ballaststoffe quellen im Darm auf und binden im hohen Maße die Flüssigkeit und damit auch Schadstoffe, welche sonst durch die Darmwand über das Blut in den Körper gelangen würden. Dieser Mechanismus wirkt aber leider auch bei Medikamenten. Die Wirkstoffe werden gebunden und können so nicht im Körper verbreitet werden.
Auch Schmerzmittel und Antidepressiva, sowie Zink-, Magnesium- und Eisenpräparate können ihre Wirkung verlieren, wenn sie mit Ballaststoffen eingenommen werden. Man muss aber nicht komplett auf Ballaststoffe während der Medikamenteneinnahme verzichten, jedoch sollte ein gewisser Abstand zwischen Medikamenteneinnahme und einem Vollkornfrühstück liegen.
Gegen Vitamine ist grundsätzlich natürlich auch nichts einzuwenden. Eine weitere spezifische Wechselwirkung gibt es aber auch hier und zwar zwischen Vitamin K und Medikamenten zur Blutverdünnung. Salat und grünes Gemüse können hier gefährlich werden. Sie enthalten das Vitamin, welches die Wirkung der Blutverdünner herabsetzt, wodurch es zu einer verstärkten Gerinnungsneigung kommt.
Ebenso kann Alkohol die Wirkung von Medikamenten hemmen oder verstärken, weil die meisten Medikamente wie Alkohol über die Leber abgebaut werden und die Leber dadurch komplett überfordert werden kann. Alkohol in Kombination mit Medikamenten kann nicht nur zu Übelkeit, Kopf- und Magenschmerzen führen, sondern auch zu einem Kollaps. Es verträgt sich insbesondere mit Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Antidepressiva, Antibiotika und Acetylsalicylpräparaten nicht, weil diese verstärkt über die Leber abgebaut werden. Patienten, welche dauerhaft Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Antidepressiva oder Antibiotika nehmen, sollten ganz auf Alkohol verzichten.
Auch das eigentlich harmlose Lakritz kann zur Gefahr werden. Für Patienten, welche Entwässerungsmedikamente nehmen, kann der Genuss von Lakritz zum Verhängnis werden. Ein regelmäßiger Konsum von Lakritz und die Einnahme von entwässernden Arzneien führen zu verstärktem Kaliumverlust. Die Symptome sind nun Muskelschwäche, langsame Reflexe, erhöhter Blutdruck und Müdigkeit. Auch bei Patienten mit Bluthochdruck kann Lakritz kontraproduktiv wirken. Lakritz setzt an den ß-Rezeptoren des Herzens an und fördert den Bluthochdruck. Bei Patienten mit pathologischem Bluthochdruck kann dies zur zusätzlichen Gefahr werden.
Milch, Kaffee oder Saft?
Eine ungute Kombination können ebenso Koffein und bestimmte Medikamente sein. Koffein ist ein Stoff, welcher sehr rasch wirkt, aber nur sehr langsam vom Körper abgebaut wird. Bei vielen Menschen hält die Wirkung sogar mehrere Stunden an. Dies kann problematisch bei der Einnahme von Antibiotika werden. Antibiotika verlangsamen den Abbau von Koffein und erhöhen dadurch dessen Wirkung. Man schwitzt, bekommt Herzrasen und der Blutdruck steigt. Das Gleiche kann auch bei der gleichzeitigen Einnahme von Koffein und Schmerzmitteln passieren. Einige Schmerzmittel enthalten aufgrund ihrer schmerzlindernden Wirkung ebenfalls Koffein, was die Wirkung des bereits im Körper vorhandenen Koffeins natürlich verstärkt. Es empfiehlt sich daher, zwischen der Einnahme von solchen Medikamenten und Koffein einige Stunden verstreichen zu lassen.
Auch die eigentlich gesunde Milch kann in Kombination mit bestimmten Medikamenten eher kontraproduktiv wirken. Medikamente gegen Harnwegsinfektionen verlieren mit gleichzeitiger Einnahme von Milch ihre Wirkung. Die Wirkstoffe verbinden sich hier mit dem Calcium der Milch. Es bilden sich kleine Klumpen, welche nicht mehr durch die Darmwand ins Blut gelangen können. Das Antibiotikum verbleibt somit im Darm, wird mit verdaut und irgendwann ausgeschieden. Die weitere Gefahr besteht hier, dass sich Krankheitserreger auf die Arznei einstellen und resistent werden können. Daher sollte man während einer Einnahme von Antibiotika komplett auf Milch verzichten. Auch Fluortabletten sollte man nie mit Milch einnehmen, denn die Fluoride, welche für den Knochenaufbau wichtig sind, bilden mit der Milch schwer lösliche Salze. Dadurch vermindert sich die Aufnahme von Fluor im Organismus. Die gleiche Wirkung hat übrigens auch ein mineralstoffreiches Mineralwasser, weil dieses Wasser sehr viel Calcium, Kalium und Magnesium enthält. Die Antibiotika binden sich auch hier mit dem Calcium des Mineralwassers und können nicht richtig vom Körper aufgenommen werden.
Die Vitaminbombe Grapefruit bildet was Wechselwirkungen angeht keine Ausnahme. Sie kann in Kombination mit bestimmten Medikamenten sogar lebensgefährlich werden. Der eigentlich gesunde Grapefruitsaft kann nämlich zur Erhöhung der Wirkung der Medikamenten führen. Dies kann besonders bei blutdrucksenkenden Mitteln passieren. Schluckt man diese Medikamente mit Grapefruitsaft, kann der Blutdruck erheblich mehr abfallen als durch die Therapie erreicht werden möchte. Cranberrysaft kann ebenso gefährlich werden, besonders bei der Einnahme von Schmerzmitteln. Auch bei Diabetikern besteht die Gefahr, in den Unterzucker zu geraten. Ebenso führt die Einnahme von Blutverdünnern mit Cranberrysaft zu erhöhten Entstehung von Blutergüssen.
Fazit
Fazit ist, dass es generell wichtig ist, den Patienten als Arzt über die richtige Medikamentengabe und Dosierung zu informieren. Auch die möglichen Wechselwirkungen mit bestimmten Nährstoffen und Nahrungsmitteln sollten hierbei berücksichtigt werden, damit die Wirkung des Medikaments wie gewünscht ausfällt.