Was verbirgt sich hinter dem rätselhaften Röntgenbild? Eins steht fest: unser Patient hatte ganz schön Schwein - und unsere Teilnehmer den richtigen Riecher! Hier geht’s zur Auflösung.
Letzte Wochen haben wir Euch das etwas kuriose Röntgenbild eines jungen Mannes vorgestellt, und Euch gefragt, was er wohl verschluckt haben mag und wie man es wieder herausbekommt.
Zündende Ideen
Eine ganze Reihe Lösungsvorschläge haben uns in der DocCheck Campus Gruppe erreicht und viele Teilnehmer haben einen guten Spürsinn bewiesen! Mit ihren Therapievorschlägen gaben die Diskussionsteilnehmer Daniel Germer und Michael Klinge schon ganz heiße Tipps ab.
Hier könnt ihr Euch das Beweisfoto noch einmal anschauen.
Was wirklich geschah
Wie der Großteil der Teilnehmer schon diagnostizierte, hatte unser Patient an diesem Abend mit dem Feuer gespielt: bei seinem Mageninhalt handelte es sich tatsächlich um 15 Feuerzeuge, die er im Rahmen einer Wette heruntergeschluckt hatte. Pro Feuerzeug gab es 5,- €, was ihm letztendlich satte 75,- € eingebracht hat. Der Patient gab an, erst einen Testdurchlauf mit nur 1 Feuerzeug gemacht zu haben. Dies habe dann auf natürlichem Wege den Weg wieder aus dem Körper gefunden. Ob Alkohol im Spiel war, ist nicht bekannt, auch ein eventueller Nebenjob im Zirkus ist nicht belegt.
Dr. Janko Winterling, diensthabender Arzt, musste einen kühlen Kopf bewahren: Eine Entfernung der Feuerzeuge mittels Gastroskopie und Zangenextration wurde versucht, erwies sich für den Patienten aufgrund der Erstickungsgefahr jedoch als zu gefährlich. Die Feuerzeuge wurden danach operativ entfernt: eine lange mediane Laparotomie wurde mittels Skalpell durchgeführt, auf den Einsatz eines Kauters wurde aufgrund von Explosionsgefahr verzichtet. Wegen dem bereits äußerlich wahrnehmbaren Gasgeruch, mussten die Ärzte davon ausgehen, dass sich die Feuerzeuge öffnen und das Gasgemisch sich entzünden könnte. Zudem bestand natürlich die Gefahr der Intoxikation durch das Feuerzeugbenzin. Hätte man versucht, die Feuerzeuge auf dem natürlichen Weg abführen zu lassen, hätte ein Darmverschluss auftreten können, während Erbrechen zu einer Magenperforation hätte führen können.
Und die Moral von der Geschicht’...
Unser Patient hatte ganz schön Schwein, denn diese Wette hätte tödlich enden können. Als Arzt braucht man in solchen Situationen einen kühlen Kopf und einiges an Kreativität - denn nur auf Lehrbücher, kann man sich dabei nicht verlassen.