Das DocCheck Flexikon ist ein beliebtes "Nachschlagewerk" für viele Mediziner. Dabei wissen nur die Wenigsten, woher die Artikel eigentlich kommen. Wir stellen Euch Emrah Hircin vor, Autor von über 1.500 Flexikon-Artikeln.
Emrah Hircin ist Assistenzarzt. Seit 2008 arbeitet er in der Abteilung für Innere Medizin eines Kölner Krankenhauses. Nebenbei schreibt der 28-Jährige Artikel im DocCheck Flexikon: 1.578 Beiträge hat er schon verfasst und weitere 5.880 Artikel bearbeitet.
"Was die Vermittlung von Informationen und Wissen angeht, bin und bleibe ich ein Idealist. Die Idee, Wissen und Fakten zu medizinischen Themen für alle unmittelbar nutzbar zu machen und dies als Gemeinschaftsarbeit mit anderen Mitautoren zu leisten, fasziniert mich", erklärt Hircin seine Begeisterung für das Projekt. Denn das Flexikon kann wie Wikipedia von allen Nutzern bearbeitet werden. Wer einen Fehler in einem Artikel findet oder etwas hinzuzufügen hat, kann die Seite mit nur einem Klick bearbeiten und seine Änderungen anbringen. So korrigiert und aktualisiert sich das Flexikon durch seine Nutzer selbst.
Wissenvermittlung und Lerneffekt
1.500 Artikel schreiben sich jedoch natürlich nicht in ein paar Tagen - schon seit 2004 ist Emrah Hircin beim Flexikon dabei. Damals studierte er noch Medizin in Köln und war zunächst als studentischer Autor für DocCheck tätig. "Die Idee, Wissen einfach für andere verfügbar und aktualisierbar zur Verfügung zu stellen, war die treibende Idee", sagt Hircin. Gepaart mit seinem Interesse für Webdesign und Wiki-Projekten war das Flexikon der perfekte Nebenjob für einen angehenden Mediziner. "Für Studenten ist das Flexikon auch eine Lernhilfe. Wenn man ein Thema überhaupt nicht versteht, ändert sich dies schnell, wenn man es in eigenen Worten, z.B. als Flexikon-Artikel formuliert. So habe ich zumindest sehr viel gelernt. Angst vor Fehlern sollte man nicht haben, ganz im Gegenteil werden Fehler häufig schnell von anderen Autoren korrigiert und angemerkt - ein perfekter Lerneffekt."
Wissen als Gemeinschaftsprojekt
Nicht nur Studenten engagieren sich jedoch im Flexikon, auch Ärzte, Psychologen, Apotheker und andere medizinische Berufsgruppen teilen ihr Wissen online. "Wikis sind für mich in ihrer Bedeutung ähnlich wichtig wie die Erfindung des Buchdrucks", sagt Hircin zum Konzept der Online-Lexika. "Während damals das massenhafte Verbreiten fertiger Texte überhaupt erst möglich wurde, ermöglichen Wikis zusätzlich das sekundenschnelle Ändern der verfügbaren Informationen und die Mitarbeit vieler Einzelner an einem fachlich spannenden Artikel, ohne Verlage und Druckereien. Das stellt allerdings auch neue Anforderungen an die Qualitätssicherung."
Die Mitarbeit von Experten und fachlich sicheren Nutzern ist daher ein wichtiger Aspekt des Flexikons. Denn obwohl jede Änderung von einer internen Redaktion auf Spam und Fehler geprüft wird, machen erst aufmerksame Autoren wir Emrah Hircin das Flexikon zu einer umfangreichen und aktuellen Wissensdatenbank. Für Neulinge, die sich am Flexikon beteiligen möchten, rät der Flexikon-Kenner, es einfach mal zu wagen: "Der wichtigste Rat ist meines Erachtens, dass man keine Berührungsangst haben sollte. Denkt man, dass man etwas beitragen kann, so sollte man sich nicht scheuen, es auch umgehend zu tun. Das Einstellen neuer Artikel oder Ändern und Ergänzen bestehender Artikel ist so einfach wie eine eMail zu schreiben. Und wer selber einen Fehler entdeckt, der sollte nicht meckern, sondern Hand anlegen, davon lebt das Flexikon."
Das Flexikon ist dank Emrah Hircin schon um viele Hundert Artikel gewachsen: für dieses Engagement bedanken wir uns und hoffen, noch viele weitere so engagierte Autoren unter den DocCheck-Nutzern zu finden.