Stellten Online-Umfragen bisher häufig lediglich eine digitale Adaption von Paper-Pencil-Tests dar, nutzen Surveytainment-Umfragen die Möglichkeiten moderner Web-Anwendungen, um die Attraktivität der Umfragen für die Befragten zu steigern.
Surveytainment steht dabei für die Verbindung von „Survey“ (engl. Umfrage) und „Entertainment“ (engl. Unterhaltung), also einer auf die Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnittenen Gestaltung von Umfragen. Komplexe Sachverhalte lassen sich grafisch darstellen und durch flash-basierte Programmierungen werden Interaktivität und Bedienkomfort für die Probanden deutlich erhöht, was auch eine Steigerung des Commitments nach sich zieht. Aber nicht nur die User profitieren von einer interessanteren Gestaltung der Umfragen. Durch die intuitive Bearbeitung fällt es den Teilnehmern leichter, Ihre Meinung anzugeben, was die Validität der Ergebnisse steigert.
Vor der Verwendung von Surveytainment-Fragetypen stellen sich jedoch zwei essentielle Fragen: Zum einen, wie Teilnehmer von Online-Studien mit diesen neuen Fragetypen zurechtkommen und zum anderen, inwiefern die Ergebnisse von konventionellen Umfragen und Surveytainment-Befragungen vergleichbar sind.
Neue Typen auf dem Prüfstand
Dazu haben wir bei DocCheck Research zwei Studien durchgeführt, die jeweils parallel konventionell und mit den grafisch aufbereiteten Surveytainment-Fragetypen umgesetzt wurden. Die Verteilung auf die beiden Versionen war dabei davon abhängig, ob die Teilnehmer einen Flash-Player installiert hatten, da dieser für die Darstellung der Surveytainment-Version benötigt wurde. Insgesamt zeigten sich bei beiden Umfragen keine nennenswerten Unterschiede in der Bearbeitung, was dafür spricht, dass die Probanden die neuen Fragen gut annahmen und keine Probleme damit hatten. Dennoch zeigten sich kleinere Unterschiede zwischen den Fragetypen. So sollten die Teilnehmer unserer Studie zur Gesundheitsversorgung/-politik unter anderem die Gesundheitssysteme einiger Länder im Vergleich zum System in Deutschland auf einer Skala von 1 (Minimalversorgung) bis 100 (Optimalversorgung) bewerten. Dies wurde im konventionellen Teil für jedes Land einzeln mit Hilfe von Slidern vorgenommen, in der Surveytainment-Version hingegen konnten die Teilnehmer alle Länder direkt in einem Slider-Ranking anordnen. In den beiden unten aufgeführten Grafiken finden Sie zum einen einen Vergleich der beiden Fragen und zum anderen die Ergebnisse.
Die in der unteren Grafik aufgeführten Werte zeigen die durchschnittliche Differenz der Bewertung des Gesundheitssystems des jeweiligen Landes im Vergleich zum deutschen Gesundheitssystem. Dabei stehen negative Werte für ein schlechteres System als das deutsche und positive Werte für ein besseres System. Die Bearbeitung per Slider-Ranking hatte eine deutlichere Differenzierung in der Bewertung der einzelnen Länder zur Folge. Die Teilnehmer fokussierten stärker auf die Unterschiede zum deutschen Gesundheitssystem als bei der konventionell per Schieberegler umgesetzten Frage. Der Vergleich zeigt, dass durch das Slider Ranking eine stärkere Polarisierung entsteht, die in diesem Fall zwar zweckdienlich ist, generell aber bei der Interpretation der Ergebnisse bedacht werden sollte.
An diesem Beispiel wird deutlich, dass ein Einsatz der neuen Fragetypen stark vom Ziel der Befragung abhängig ist und je nach Kontext genutzt werden sollte. Alles in allem stellen unsere Surveytainment-Fragetypen eine wertvolle Erweiterung des Methodenbestecks dar, mit dem wir von DocCheck Research operieren. Gerne zeigen wir Ihnen die Fragen im Einzelnen und beraten Sie, welche Frageform für Ihre Umfrage geeigneter ist.