Die medizinische Terminologie ist voll von Eigennamen, historischer Vorreiter und großer Vorbilder. Wie gut kennst Du Dich in der Welt der Namensgeber aus? Teste hier Dein Wissen und entlarve unseren Erzähler.
Geboren bin ich im Dezember 1822 in Dole, Frankreich, gestorben im Jahre 1895 in Villeneuve-Etang bei Paris. Als Naturwissenschaftler habe ich viel erreicht und Entdeckungen gemacht, die mich berühmt gemacht haben – vorerst verrate ich jedoch nicht mehr.
Aufgewachsen bin in Arbois, in bescheidenen Verhältnissen. Ich war kein herausragend guter Schüler, aber mein Direktor hat mich zu einem akademischen Ausbildungsweg ermutigt. Daher habe ich Geisteswissenschaften und Mathematik studiert, 1847 promovierte im Fach Physik. Ich arbeitete mehrere Jahre als Professor für Chemie in Dijon, Straßburg und Lille. In Straßburg lernte ich übrigens meine zukünftige Frau Marie Laurent kennen, mit der ich 5 Kinder bekam, von denen 3 jedoch schon jung an Typhus erkrankten und starben. 1858 wurde ich Professor an der École Normale in Paris und bekam neun Jahre später einen Lehrstuhl an der Sorbonne. Später gründete ich ein nach mir benanntes Institut.
Als Professor für Chemie habe ich mich viel mit dem Verfahren der Gärung beschäftigt. Ich entdeckte das Bakterium, was für die Gärung der Milchsäure verantwortlich ist. Damals dachten die Menschen, dass Lebendes aus dem Nichts entstehen kann, wie zum Bespiel bei Gärung und Fäulnis. Ich vermutete jedoch, dass diese Vorgänge von lebenden Zellen ausgehen. Indem ich die mikroskopisch kleinen Lebewesen nachwies und erklärte, dass für das Auge verborgene Mikroben aus weiteren Mikroben entstehen, wollte ich beweisen, dass diese Idee der „Urzeugung“ nicht stimmen konnte.
Hitze und Krieg
Dabei entdeckte ich, dass es möglich ist, durch Erhitzen von Lebensmitteln diese Bakterien abzutöten - ein Verfahren, das noch heute meinen Namen trägt. Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 bis 71 habe ich die Ärzte des Militärs davon überzeugt, Verbände und Operationswerkzeug durch Hitzebehandlung keimfrei zu machen. Dadurch wurden viele Infektionen vermieden, die Ergebnisse waren beeindruckend.
Die Überzeugung, dass eine Vielzahl von Krankheiten durch winzige Lebewesen, durch Mikroben, ausgelöst werden, hat mich zwar viel Spott und Hohn meiner Kollegen gekostet, jedoch machte es mir möglich, Erkrankungen zu heilen und vorzubeugen.
Erfolge bei Tier und Mensch
Indem ich Tieren oder Menschen abgeschwächte Erreger injizierte, waren sie in Zukunft gegen diese Krankheit immun und erkrankten bei Kontakt mit infizierten Menschen nicht mehr daran. Das Milzbrandbrakterium wurde zwar von meinem Kollegen Robert Koch entdeckt, durch Erhitzen schwächte ich dieses jedoch ab und immunisierte damit die Hälfte einer Gruppe von Schafen, die andere Hälfte nicht. Nur die immunisierten Schafe überlebten, als ich später nicht abgeschwächte Erreger injizierte.
Gegen Tollwut, eine sehr gefürchtete und zu diesem Zeitpunkt nicht heilbare Erkrankung, gelang es mir, nach anfänglichen Schwierigkeiten, auch einen Impfstoff zu entwickeln. Es dauerte 5 Jahre den Virus zu isolieren und zu kultivieren. Am Ende züchtete ich ihn in Gewebe von Kaninchen an und schwächte ihn in sterilen Bedingungen durch Exposition an der Luft ab. Relativ bald, nachdem es mir gelungen war, den Inhalt für die Injektion vorzubereiten, wurde ich schon auf die harte Probe gesetzt. Ein neunjähriger Junge namens Joseph Meister hatte Bisse von einem tollwütigen Hund davongetragen. Er war der erste Mensch, der meine Impfung bekam - er wurde gesund.
Und wenn euch mein Name immer noch nicht einfallen sollte, schaut auf eure Milchpackung, dann wisst ihr Bescheid. Du weißt, um wen es geht? Dann verrat uns in den Kommentaren, wer sich unter der Papiertüte versteckt.