Die Zukunft der medizinischen Fakultät Lübeck stand im Sommer 2010 auf der Kippe: im Rahmen eines Sparpakets sollte sie geschlossen werden. In "Eine Stadt sieht Gelb" dokumentiert Dr. Julia Offe den beispiellosen Kampf der Lübecker um ihre Uni.
Als Ende Mai 2010 die Schleswig-Holsteinische Landesregierung im Rahmen eines umfänglichen Sparpaketes die Schließung der medizinischen Fakultät zu Lübeck beschließt, beginnt ein 7 wöchiger Kampf zur Rettung der Universität. Julia Offe dokumentiert in „Eine Stadt sieht Gelb“ das beispiellose Engagement mit der das Dasein der Lübecker Universität verteidigt wurde.
Die Autorin Dr. Julia Offe ist promovierte Biologin und lebt in Hamburg. Neben ihrer Tätigkeit als freiberufliche Wissenschaftsjournalistin ist sie als Begründerin des populären „Science Slam“ bekannt. Im Sommer 2010 veröffentlichte sie im Laborjournal mehrere Artikel über die Aktion „Lübeck kämpft für seine Uni“, im Juni 2011 folgte die Veröffentlichung „Eine Stadt sieht GELB – wie Lübeck seine Uni rettet“ im Weiland Verlag. Das 200 Seiten starke Taschenbuch ist eine chronologische Zusammenfassung der Ereignisse, die das Fundament des Studiengangs Medizin der Uni Lübeck erschütterten und zudem höchste nationale Aufmerksamkeit und politische Brisanz erlangten.
Ein Buch zum Erleben
Das Taschenbuch ist in 8 Kapitel unterteilt, exklusive Vor- und Nachwort. Die ersten sieben Kapitel entsprechen den 7 Wochen des erbitterten Widerstandes gegen die sparpolitisch motivierten Schließungspläne der Uni zu Lübeck und beschreiben objektiv die Geschehnisse vom 25. Mai bis zum 11. Juli. Zahlreiche Zitate und Interviews von unterschiedlichsten Personengruppen lassen die Protestaktion auf den Seiten wieder lebendig werden. Die Gewaltigkeit und Kreativität mit der einer Schließung entgegengewirkt wurde, lässt sich dank der zahlreichen Fotos und Abbildungen auch für Nicht-Beteiligte anschaulich erleben und heizt den eigenen Eifer nach Protest gegen Missstände an. Wem die Fotos nicht reichen, der darf sich über QR Codes an geeigneten Stellen freuen, mit denen sich Onlinestreams abrufen lassen. Diese zeigen Aufnahmen von verschiedenen Aktionen, bei denen Mitwirkende gefilmt haben. Auch ohne internetfähiges Handy können über Links die Webseiten abgerufen werden.
Das 8. Kapitel umrahmt gekonnt die 7 „Kämpferwochen“, wie es im Buch heißt. Es werden eindrücklich sowohl die Vorgeschichte und Hintergründe der Ereignisse von 2010 aufgearbeitet, als auch die Wochen nach dem 11. Juli zusammengefasst. Der Widerstand wird so in den geschichtspolitischen Gesamtkontext eingeordnet.
Julia Offe präsentiert mit „Eine Stadt sieht Gelb“ eine gelungene Chronologie der Ereignisse um die Uni Lübeck im Frühsommer 2010. Das Buch ist mehr als eine reine Rekapitulation der Ereignisse sondern lässt Stimmen vom Spitzenpolitiker bis zum Studenten laut werden. Über 160 Fotos und gelegentliche Verlinkungen zu Videos lassen den Leser die sieben Kämpferwochen auch als nicht Mitkämpfer eindrucksvoll (wieder)erleben. Im Vorwort schreibt Frau Offe, der Kampfgeist habe sie bei der Arbeit immer wieder beeindruckt. Das ist beim Lesen dieses Buches deutlich zu spüren. Mit diesem Buch fühlt man sich mittendrin, statt nur dabei.
„Eine Stadt sieht GELB“ ist für 9,95€ unter der ISBN Nummer 978-3-87890-165-5 oder direkt auf der Website des Verlags zu beziehen. Der Erlös des Verkaufes kommt in toto der Universität zu Gute.