Wie mobil sind Arzt, Apotheker und Co.? Eine aktuelle Befragung zeigt: Mediziner setzen verstärkt auf Tablets, Smartphones und Mobile Apps. Dadurch können wichtige Informationen in Zukunft schneller und effektiver gewonnen werden.
Hauptsache mobil: So lässt sich die derzeitige Entwicklung auf vielen Märkten beschreiben. Auch im medizinischen Bereich sind Tablets und Smartphones auf dem Vormarsch. Dabei sind es vor allem die Tablets, die bei Ärzten und Co. gut ankommen – europaweit besitzen schon 26 Prozent aller online-aktiven Ärzte ein solches mobiles Endgerät. Eine von Dezember 2011 bis Ende Januar 2012 durchgeführte Online-Befragung von DocCheck mit insgesamt 638 Personen aus medizinischen Fachkreisen hat nun außerdem ergeben, dass drei Viertel aller Befragten bereits über ein mobiles Endgerät verfügen. Dazu gehören neben Tablets auch Smartphones und verschiedene eReader. Die Befragten wurden per randomisierter Stichprobenziehung ermittelt. Etwa ein Drittel der Stichprobe bestand aus Zahnärzten und Ärzten verschiedenster Fachrichtungen. Befragt wurden weiterhin Apotheker, Medizinstudenten, Pflegepersonal, PTAs/MTAs, und sonstige medizinisch orientierte Fachkräfte.
Beliebt und gerne gekauft: Medizinische Apps
Apps sind die technische Anwendung des angebrochenen Jahrzehnts: Ein kleiner Preis und ein gleichzeitig enormer Leistungsumfang machen die Programme zum hilfreichen Wegbegleiter, nicht zuletzt am Arbeitsplatz. Das gilt auch, oder gerade, für den Healthcarebereich: Viele der hier verfügbaren Apps erleichtern das Medizinerleben. Das äußert sich auch in Zahlen: So gaben 61 Prozent der Befragten gegenüber DocCheck an, Apps aus dem Healthcarebereich zu nutzen. Vorreiter ist hier das Pflegepersonal: Schon drei Viertel der Befragten nutzen medizinische Apps. Die jeweiligen Berufsgruppen haben auch Favoriten – Medizinstudenten etwa gaben in der Befragung an, bei medizinischen Apps vor allem Lernhilfen wie Mediscript für die Prüfungsvorbereitung zu nutzen. Der Umgang mit Apps ist im medizinischen Bereich also schon an der Tagesordnung.
eBooks auf dem Vormarsch
Neben Apps sind auch eBooks auf dem Vormarsch. Kleiner, leichter, schneller – die Vorteile von eBooks im Vergleich zum herkömmlichen Buch liegen dabei auf der Hand. Auch im Healthcare-Sektor sind eBooks schon längst angekommen. Hier bilden eBooks oft die elektronische Variante bekannter medizinischer Publikationen, wie etwa dem Standardwerk Arzneiverordnungen, dem Praxistrainer Allgemeinmedizin oder dem nicht nur bei Medizinstudenten beliebten Herold Innere Medizin. Da diese Werke meist ziemlich umfangreich und entsprechend sperrig sind, hat die elektronische Variante auch hier eindeutig die Argumente auf ihrer Seite, vor allem wenn es um den Alltagseinsatz geht. Das sehen auch die Healthcare Professionals so: Knapp die Hälfte aller befragten Ärzte nutzt bereits eBooks. Beim Bekanntheitsgrad sind dagegen die Apotheker ganz weit vorne: In der Befragung gaben volle 100 Prozent der Apotheker an, eBooks zu kennen, während dies im Durchschnitt bei 96 Prozent der Befragten der Fall war.
Keine Software ohne Hardware
Die Nutzung von Apps und eBooks setzt natürlich auch das entsprechende Endgerät voraus. Ob Smartphones, Tablets oder eReader: Insgesamt sind Arzt, Apotheker und Co. gut ausgestattet, drei Viertel besitzen schon ein mobiles Endgerät. Bei den bevorzugten Marken zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab: Hier besitzen die Hersteller Apple und Samsung den größten Anteil.
Fazit: Healthcare Professionals sind für die mobile Zukunft gut gerüstet
Mobile Information löst nach und nach die herkömmlichen Wege ab, wie sich Menschen Informationen beschaffen und austauschen. Dieser Trend macht auch vor dem Healthcare-Sektor nicht Halt. Wer bis heute befürchtet hat, die Mediziner, Hilfs- und Pflegekräfte wären noch zu wenig auf das Thema vorbereitet, kann jedoch spätestens jetzt beruhigt sein. Wie die Ergebnisse der DocCheck Online-Befragung gezeigt haben, sind die verschiedenen Berufsgruppen schon zum Großteil mobil und informiert über die verschiedenen Möglichkeiten von Apps und eBooks. Daraus ergeben sich auch Ansätze für die Behandlungs- und Pflegemöglichkeiten in der Zukunft: Die Bündelung großer Mengen an schnell abrufbarer, gezielt suchbarer Information auf einem Gerät ermöglicht eine noch effektivere Nutzung der ohnehin schon rar gesäten Informationszeit in Studium, Ausbildung und Praxis. Das kommt schließlich auch dem Patienten zugute. Die Herausforderung besteht nun darin, die derzeit verfügbaren Angebote auch entsprechend anzupassen und dabei kontinuierlich zu erweitern. Noch mehr Informationen zum Thema Mobile und Healthcare Professionals gibt es in der ausführlichen Dokumentation der DocCheck Online-Befragung.