Nicht immer ist die erste Hochschule die Wunschuni, der Unistandort die Traumstadt oder die Kommilitonen so, wie man sie sich vorgestellt hätte. Jedoch sind Uniwechsel sehr kompliziert, aber nicht unmöglich. Wir zeigen, wie es funktioniert.
Die beliebtesten Unis für Medizinstudenten sind die Uni HU Berlin, die TU München und die TU Aachen. Wer dagegen an die Uni Homburg-Saar, Uni Rostock oder Uni Marburg versetzt wurde, hat Pech gehabt, denn dort wollen die meisten weg. Jedes Jahr bewerben sich unzählige Studenten auf einen begehrten Medizinstudienplatz und bekommen diesen mit ein bisschen Glück auch. Doch liegt dieser dann selten in der Traumstadt. Allein im Jahr 2009 haben über 4.000 Studenten ihre Uni gewechselt. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Man möchte vom Partner, mit dem man seit der siebten Klasse zusammen ist, nicht getrennt werden. Die Familie sollte nicht zu weit entfernt sein - oder so weit wie möglich. Neben privaten Gründen sind häufig auch besondere Lehrschwerpunkte und Forschungsmöglichkeiten ausschlaggebend. Daher stellt sich die Frage: Wie komme ich zu meiner Traumuni?
Was muss beachtet werden?
Die perfekte Zeit
Optimale Zeitpunkte für einen Studiumswechsel sind vor dem Studium, nach dem Physikum und zum PJ. Man wird es nicht glauben, aber bereits vor dem Studium beginnt der Tausch von Studienplätzen - selbst die meisten Unis empfehlen dies. Auch kann es nach dem Physikum passieren, dass man plötzlich zahlreiche neue Gesichter auf dem Campus entdeckt oder die beste Freundin nicht mehr findet, die in einer Nacht- und Nebelaktion endlich an ihre Traumuni wechseln konnte.
Möglichkeiten
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Uni zu wechseln: Direktbewerbung und Tauschverfahren. Die Direktbewerbung funktioniert, da ca. 8% der Studenten ihr Studium abbrechen und hierdurch Plätze frei werden. Diese werden mit Bewerbern aufgefüllt. Wer wechseln möchte, sollte dies auf jeden Fall versuchen. Jedoch stehen die Chancen an den beliebten Unis nicht gut, da die begehrten Plätze schnell vergeben sind. Die Alternative ist das Tauschverfahren. Dafür benötigt man einen Tauschpartner, der von der Traumuni an die eigene Uni wechseln möchte - die Gründe dafür muss man nicht verstehen. Die Erweiterung ist der Ringtausch, an dem mehr als zwei Partner beteiligt sind. Findet man einen Tauschpartner, stehen die Chancen gut, dass es klappt. Wichtig ist, dass alle Fristen beachtet werden. Beide Partner müssen im gleichen Semester eingeschrieben sein. Wer dreimal durch die gleiche Prüfung gefallen ist, kann nicht mehr weiter studieren und damit auch nicht tauschen. Jedoch ist auch das Tauschverfahren nicht perfekt, denn es gibt keine Garantie, dass es, selbst mit gefundenem Tauschpartner, klappt. Fällt dieser durch eine Prüfung oder hat plötzlich keine Lust mehr zu tauschen, da er zum Beispiel am jetzigen Studienort die große Liebe gefunden hat, können sich die Pläne schnell in Luft auflösen. Grundsätzlich ist es aber so, dass die meisten Tauschwilligen ernste Absichten haben oder sogar bereit sind, dem Tauschpartner viel Geld für den Studienplatzwechsel zu bezahlen.
Wer einen Wechsel plant, sollte in jedem Fall so früh wie möglich zum Studierendensekretariat gehen. Dort erhält man kompetent, schnell und äußerst freundlich Antworten auf alle Fragen. Außerdem wird man auf alle Fristen hingewiesen - und manchmal wird ein Wechsel auch noch möglich gemacht, obwohl man alle Fristen versäumt hat. Ein Uniwechsel ist purer Stress mit vielen E-Mails, Telefonaten, Formularen, Briefen und Beglaubigungen - der Umzug noch nicht eingerechnet. Aber ein „Zeugnis des Wohlverhaltens“ braucht man nicht mehr.
Ich will tauschen, wo kann ich mich informieren? Hier!
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