Künftig sollen alle Bundesbürger ab 16 Jahren durch die gesetzlichen respektive privaten Krankenkassen regelmäßig Informationsmaterial zum Thema Organspende erhalten und zu einer Spendererklärung aufgefordert werden.
Noch in diesem Jahr soll das erste Informationsschreiben der Kassen an die Bürger versendet werden, ein weiteres Schreiben soll, der Neuregelung entsprechend, in zwei Jahren folgen. Ab dem Jahr 2017 wird weiterhin alle 5 Jahre ein Brief an die potentiellen Organspender zugesandt. Zusätzlich zu dem Schreiben stellen die Absender kostenlos einen Organspendeausweis zur Verfügung.
Diese Maßnahme soll dazu beitragen, dass das Thema Organspende stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rückt und einen Anstieg der Bereitschaft zur Spende nach sich ziehen. Bisher steht einer großen grundsätzlichen Akzeptanz des Themas Organspende noch eine relativ geringe Zahl an Menschen mit Organspenderausweis gegenüber.
Versuch dem Negativtrend entgegenzuwirken
Die Abgabe der Erklärung wird auch nach dieser Neuregelung freiwillig bleiben, jedoch erhofft man sich durch die umfassenderen Informationsmaßnahmen einen Anstieg an Organspendern. Die Neuregelung versucht zudem einem Negativtrend in der Zahl der Organspender entgegenzuwirken. Die Zahlen der Spender gingen im letzten Jahr um ca. 7 Prozent zurück.
Die Pro- oder Contra-Entscheidung der Versicherten wird in keinem zentralen Register erfasst, die Schreiben der Krankenversicherungen sollen diese lediglich zu einer umgehenden Entscheidungsfindung bewegen. Auf lange Sicht ist eine Speicherung der Entscheidung, ob Pro oder Contra Organspende, auf der elektronischen Gesundheitskarte angedacht. Die Versicherten können ihre Wahl jederzeit durch Vernichtung des bisherigen Organspenderausweises und Erstellung eines neuen Dokuments widerrufen. Zusätzlich sollten sie zudem ihre Angehörigen über den neuen Entschluss informieren.
Bisher entscheiden oftmals die Angehörigen Verstorbener über deren Organspende, da diese zu Lebzeiten weder eine konkrete Wahl getroffen haben noch im Besitz eines Spenderausweises waren. Die Neuregelung nimmt nun die potentiellen Spender selbst stärker in die Verantwortung.
Was denkt Ihr? Führt die Neuregelung zu einem Zuwachs an Organspendern? Diskutiert in den Kommentaren!