Der Medizinstudent, eine Spezies, die uns allen nur zu gut bekannt ist. Für Außenstehende sind wir allerdings nicht immer ganz leicht zu durchschauen. DocCheck befragte fachfremde Studierende zu den größten Klischees über Medizinstudenten.
Gutmensch vs kalte Schnauze?
Oftmals hat man das Bild des Gutmenschen vor sich, wenn man an Ärzte denkt – sie wollen helfen und ihre Patienten heilen, koste es was es wolle. So stellt man sich diese dann auch in der Interaktion mit ihren Mitmenschen vor. Jonas, der Philosophie und Politik studiert hat, machte da allerdings ganz andere Erfahrungen. Er findet, dass die meisten Medizinstudenten erstaunlich kalt und distanziert im sozialen Umgang mit anderen Menschen sind. „Auf einer Party gab es mal eine Gruppe Medizinstudenten, die wollten gar nicht erst etwas mit uns „Normalos“ zu tun haben – sie haben sich total abgekapselt und noch über die anderen Witzchen gerissen.“
Fleißiges Bienchen vs. sture Auswendiglerner?
Gängige Klischees über Medizinstudenten sind deren enorme Leistungsbereitschaft und unerschöpflicher Fleiß. „Die sitzen doch den ganzen Tag nur da und lernen, oder? Das Studium stelle ich mir schon ganz schön heavy vor“ sagt Jana, die Kommunikationswissenschaft studiert. Ihre Freundin hat da eine andere Meinung: „Naja, Medizinstudenten lernen doch nur auswendig, da muss man doch eigentlich eh nicht selber denken. Und diese Multiple-Choice-Prüfungen, die sagen doch wirklich gar nichts darüber aus, was man wirklich weiß.“
Arrogante Metzger vs. Papas Liebling?
Anna, Studentin der Soziologie, meint: „Wer es toll findet, Menschen aufzuschneiden, der muss doch irgendwie komisch drauf sein, oder? Das sind doch alles Typen, die sich gern als Halbgott in Weiß sehen und dann total arrogant erzählen, wem sie wieder das Leben gerettet haben.“ Ein Kollege von ihr meint: „Naja, sicherlich ruhen sich doch viele auch nur auf dem Erfolg von Papa oder Mama aus. Viele studieren das doch nur, weil eine laufende Praxis in der Familie ist und man sich dann eben ein einfaches Leben machen und gut Kohle verdienen kann. Andererseits ist es ja auch schön, wenn man die Familientradition weiterführt.“
George Clooney vs. Dr. House?
Egal welchen Vertreter des männlichen Geschlechts aus anderen Studiengängen ich befrage, alle gehen lustigerweise davon aus, dass vor allem die Studentinnen der Medizin gutaussehend sind. Nicht selten ist es mir passiert, dass Freunde von mir anriefen und fragten, wann denn die nächste Medizinerparty sei – da gäbe es immer so viele hübsche Frauen. Dementgegen erwarten Frauen anderer Studienrichtungen scheinbar nicht unbedingt George Clooney auf einem Medizinerfest sondern eher verschrobene Strebertypen wie Dr. House.
Aber das sind nun doch alles eher negative Impressionen, die die Kommilitonen anderer Studienrichtungen mit uns verbinden. Deshalb sollten hier die positiven Aussagen nicht unerwähnt bleiben, die ebenfalls oft genannt wurden, nämlich, Medizinstudenten seien strebsam, vielseitig begabt, hilfsbereit und aktiv. Das sind doch auch Eigenschaften, die man sich auf die Fahne schreiben kann, oder? Und außerdem gilt wie immer: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Was meint Ihr? Findet Ihr Euch in den Aussagen der medizinfremden Studierenden wieder? Fühlt Ihr Euch ins falsche Licht gerückt? Diskutiert in den Kommentaren!