Künftig erleichtert ein neuer, technischer Standard den Datenaustausch zwischen Apotheken und Großhändlern. Seit Oktober wird schrittweise das System MSV3 eingeführt. Es soll das Vorläufermodell MSV2 bis Ende 2014 ablösen.
Bald gehören altehrwürdige Kommunikationswege wie Telefonleitungen der Vergangenheit an. Um Webservices der Großhändler zu vereinheitlichen, sind internetbasierte Protokolle Stand der Dinge. Viel Technik, viel Aufwand, doch was bringt es? Apotheker bestimmen künftig innerhalb eines definierten Bestellzeitraums selbst, wann sie Aufträge übermitteln. Auch lassen sich Lieferungen besser zusammenfassen. Und am HV-Tisch liegen quasi in Echtzeit Informationen vor, ob Arzneimittel lieferbar sind – ein weiterer Pluspunkt gegenüber Kunden.
Der neue Datenübertragungsstandard wurde herstellerunabhängig vom Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (PHAGRO) und vom Bundesverband Deutscher Apotheken-Softwarehäuser (ADAS) in Abstimmung mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) entwickelt. Seit dem 1. Juli 2013 läuft eine Pilotphase mit ausgewählten Apotheken, Softwarehäusern und Großhändlern. Wie die ABDA jetzt berichtet, reiche für MSV3 ein normaler Internetanschluss aus. Spezielle technische Ausstattungen seien nicht notwendig. In der nächsten Phase werden Hersteller von Apothekensoftware ihre Kunden informieren.