Die bvmd unterstützt nun in einem offenen Brief an die Mitglieder des Europäischen Parlaments die Forderungen der European Tobacco Youth Conference zur nahenden Abstimmung zur Tabakprodukt-Richtlinie.
Am 08. Oktober 2013 stehe, so die Bundesvertretung der Medizinstudierenden, eine wichtige Entscheidung an. Das Europäische Parlament entscheidet über die Position zur Tabakprodukt-Richtlinie. Daher wende sich die bvmd mit einem offenen Brief an die deutschen Mitglieder des europäischen Parlaments. Man befürchte, dass in Folge der Verschiebung der Abstimmung im September, die Tabakindustrie durch eine Lobbykampagne die konsequente Position des ENVI-Ausschusses aus dem Juli 2013 abschwächen könnte. Die meisten europäischen Bürger befürworteten strengere Tabakprodukt-Kontrollen. Krankheiten und Todesfälle durch Tabakkonsum seien zahlreich und vermeidbar; etwa 700.000 Todesfälle in der EU würden durch Tabakkonsum verursacht. Deshalb rufe die bvmd die Zuständigen bei der Abstimmung am 08.10. dazu auf, sich für die Gesundheit aller europäischen Bürger einzusetzen. Insbesondere folgende Punkte seien der bvmd, so der offene Brief, wichtig: 1. Große Warnbilder, die 75 % der Packungsfläche einnähmen Es sei bewiesen, dass Warnungen in Bild- und Textform, die 75 % oder mehr der Packungsfläche einnähmen, die Attraktivität von Tabakprodukten für Jugendliche senkten. In Kanada und Uruguay sei die Rate der rauchenden Jugendlichen seit der Einführung solcher großflächigen Warnungen um bis zu 50% gesunken. 2. Ein Verhandlungsmandat für das Parlament, um mit dem Rat einen Kompromiss noch vor den Wahlen im Mai 2014 zu erreichen. 3. Ein umfassendes Verbot von Geschmackszusatzstoffen, beispielsweise Menthol (Artikel 6) Der Einsatz von Geschmackszusatzstoffen überdecke den Tabakgeschmack und mache den inhalativen Konsum angenehmer. Gerade bei jungen Menschen sorgten diese Geschmackszusatzstoffe daher für einen leichteren Einstieg. 4. Verbot irreführender Produktbeschreibungen und Slim-Zigaretten Studien zeigten, dass Slim-Zigaretten besonders Mädchen und junge Frauen anzögen, da durch deren schlanke Form und glamourartige Werbung, der Eindruck entstehe, sie seien weniger schädlich. 5. Strenge Maßnahmen gegen illegalen Tabakhandel Rückverfolgbarkeit und eindeutige Identifikationsmerkmale auf Tabakprodukten seien eine der effektivsten Maßnahmen, die die Mitgliedstaaten im Kampf gegen illegalen Tabakhandel ergreifen könnten. Dabei müssten solche Maßnahmen die gesamte Produktions- und Vertriebkette umfassen. Die Tabakproduktrichtlinie sei nicht nur eines der letzten großen Projekte, dass vor der nächsten Europawahl verabschiedet werde, sie sei, so die bvmd, auch eine der letzten Chancen, nachhaltig etwas für die nächste Generation in Europa zu bewegen.