Krebspatienten mit Krampfadern haben ein deutlich höheres Risiko, eine Venenthrombose oder eine Lungenembolie während ihrer Krebserkrankung zu erleiden. So zumindest die Ergebnisse einer aktuellen Studie.
Bekannt ist, dass venöse Thromboembolien (Gefäßverschlüsse), wie zum Beispiel tiefe Beinvenenthrombosen und Pulmonal-Embolien, besonders häufig bei Krebspatienten auftreten und zu den häufigsten Ursachen für erhöhte Sterblichkeit zählen. Eine geeignete Thrombosevorsorge kann dieses Risiko minimieren, geht aber zumeist auch mit einem Blutungsrisiko einher. Die Identifikation von Risikofaktoren für eine venöse Thromboembolie ist daher nötig, um Patienten zu identifizieren, die von einer gezielten, medikamentösen Thrombosevorsorge profitieren würden. Betroffene mit niedrigem Risikoprofil erhalten keine Prophylaxe und werden damit nicht unnötig einem Blutungsrisiko auszusetzen.
In der aktuellen Auswertung der CATS-Studie wurden 1.270 Patienten zwei Jahre lang beobachtet. Oliver Königsbrügge und Felix Lötsch von der Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien fanden unter Leitung von Cihan Ay dabei heraus, dass Patienten, die zum Zeitpunkt der Diagnose ihrer Krebserkrankung bzw. bei Studieneinschluss an einer Varikose (Krampfadern) litten, ein zweifach erhöhtes Risiko für das Auftreten einer venösen Thromboembolie im weiteren Krankheitsverlauf haben. Originalpublikationen: Presence of varicose veins in cancer patients increases the risk for occurrence of venous thromboembolism Oliver Königsbrügge et al.; Journal of Thrombosis and Haemostasis, doi:10.1111/jth.12408; 2013 Biomarkers for prediction of venous thromboembolism in cancer Ingrid Pabinger et al.; Blood, doi:10.1182/blood-2013-04-460147; 2013