Die Deutsche Hochschulmedizin und der VPU fordern nun in einer gemeinsamen Stellungnahme, die akademischen Ausbildungsgänge in der Pflege und anderen nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen an Universitätskliniken und Medizinischen Fakultäten zu verankern.
Die Hochschulmedizin sei besonders geeignet, qualitätsgesicherte und bedarfsgerechte Ausbildungen anzubieten. Denn vor allem dort bestehe ein hoher Bedarf an entsprechendem Personal und es gäbe bereits eine große Erfahrung mit anderen akademischen Ausbildungsgängen in der Medizin. „Die Uniklinika arbeiten schon heute mit berufsübergreifenden Teams und behandeln besonders komplexe Krankheitsbilder mit innovativen Verfahren. Entsprechend hoch ist unser Bedarf an akademisch qualifiziertem Pflegepersonal, zum Beispiel in der Neonatologie“, sagt Professor Michael Albrecht, Erster Vorsitzender des VUD. Dazu Irene Maier, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der PflegedirektorInnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und der Medizinischen Hochschulen Deutschlands (VPU): „Die Anforderungen an die Qualifikation und Organisation der Pflege werden insbesondere in den Universitätsklinika immer höher. Wir brauchen neben grundständigen auch akademisch qualifizierte Pflegekräfte, die im Team und Hand in Hand arbeiten können.“ So könnten, so die Vorsitzende, die akademischen Pflegekräfte Schulungs- und Beratungskonzepte entwickeln, um die Kompetenzen der grundständig Ausgebildeten weiter auszubauen.
„Universitätsklinika und Medizinische Fakultäten kennen den Qualifizierungsbedarf und haben die größte Erfahrung im Aufbau und der Organisation akademischer Ausbildungsberufe. Um entsprechende Studiengänge einzurichten, ohne dass die Ausbildung der Mediziner darunter leidet, bedarf es aber zusätzlicher Ressourcen. Dafür ist eine gezielte Förderung aus Bundesmitteln notwendig“, so Prof. Dr. Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages.