Nach etlichen Anlaufschwierigkeiten berichtet die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände vom ersten Zwischenziel im Leitbildprozess. Jede sechste Apotheke hat sich an der Diskussion beteiligt. Weitere Auswertungen finden jedoch im stillen Kämmerlein statt.
Der erste Schritt ist vollbracht: Mittlerweile haben sich etwa 4.200 Apotheker im Portal https://www.leitbildprozess.de/ eingeloggt. Davon haben 3.900 Kollegen den Fragebogen ausgefüllt. Im Diskussionsforum selbst wurden 1.800 Beiträge veröffentlicht. ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold zeigte sich mit den Zahlen „sehr zufrieden“ – schließlich hätte sich jede sechste Apotheke am Leitbildbildprozess beteiligt. Die Debatte sei nie als repräsentative Umfrage angelegt gewesen. Dem gegenüber kritisieren Kollegen der Basis zu wenig Feedback. Sie hatten angeregt, das Portal länger zu öffnen – allein schon aufgrund der technischen Pannen zu Projektbeginn. Welche Qualität entsprechende Beiträge haben, ist derzeit nicht bekannt.
Jetzt stehen die nächsten Schritte bevor: Noch im März sollen Arbeitsgruppen auf Ebene der Landesapothekerkammern und -verbände entsprechende Resultate diskutieren. Im April folgt ein Konvent in Berlin, um bundesweiten Ergebnisse zusammenzufassen. Dann haben Apotheker wieder Mitspracherecht. „Im Mai 2014 haben Sie die Möglichkeit, diese Erstfassung des Leitbilds direkt zu kommentieren“, heißt es im Portal. „Bringen Sie weitere Vorschläge ein und unterstützen Sie die Entwicklung des Leitbilds zur Weiterentwicklung der öffentlichen Apotheke in Deutschland.“ Bis zum Apothekertag im Herbst soll ein detailliertes Konzept vorliegen.
Dieser Prozess gefällt nicht allen Kollegen. „BasisApotheker“ Gunnar Müller kritisiert in einem offenen Brief, entsprechende Diskussionen würden hinter verschlossenen Türen durchgeführt. Er forderte, Sitzungen auf Landesebene für die Berufsöffentlichkeit zu öffnen, analog zu den Treffen der Kammerversammlung. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe will davon nichts hören. Auswertungen sollen primär in einer bereits zusammengestellten Arbeitsgruppe diskutiert werden. Daran nehmen unter anderem Vertreter der Kammer, des Verbands, der Hochschule, der Studentenschaft und der Angestellten teil. Die Arbeitsgruppe will ihre Resultate aber öffentlich machen und im weiteren Prozess mit Kollegen diskutieren.