In vielen Praxen wird eine der wichtigsten Ressourcen ganz stiefmütterlich behandelt: die Ideen der Mitarbeiter. Wenn es darum geht, die Leistungen der Praxis zu verbessern, sollten Sie auf Ihre Mitarbeiter bauen.
Jedem Ihrer Mitarbeiter fällt häufig etwas ein, was dann aber durch die Routinetätigkeit wieder in Vergessenheit gerät. Nutzen Sie dieses Expertenwissen Ihrer Mitarbeiter, indem Sie das "Anzapfen" institutionalisieren und loben Sie für das Bemühen um einen besseren Ablauf auch einen Preis aus, oder zeigen Sie eine Anerkennung in irgendeiner Form. Dieser Verbesserungsprozess muss in fünf Schritten ablaufen: 1. Problem erkennen: Und da geht es nicht darum, dass man z.B. sagt, dass die Terminplanung nicht funktioniert. Nein. Das Problem muss so ausführlich wie möglich beschrieben werden. Es muss umfassend und präzise dargestellt werden, wann, warum welches Problem auftritt. Je ausführlicher die Ursachenforschung, desto eher kommt es zu einer Lösung. 2. Mehrfachlösungen: Lassen Sie mehrere Lösungen entwickeln, die auch durchaus "irrwitzig" sein können und unterdrücken Sie Lösungen nicht durch vorschnelle negative Bewertung. Jede Idee hat einen guten Grund. 3. Bewertung der Lösungen: Jetzt ist es an der Zeit, die Lösungen gegenüberzustellen und die beste heraus zu suchen. Archivieren Sie die anderen Vorschläge. Vielleicht brauchen Sie sie noch. 4. Planen Sie die Umsetzung: Ihren Toplösungsvorschlag gilt es nun zu verfeinern, evtl. mit Teilen aus den anderen Lösungsvorschlägen anzureichern und dann auch umzusetzen. Benennen Sie auch einen Verantwortlichen für die Umsetzung und planen Sie die zeitlichen Abschnitte des Erfolges. 5. Ergebniskontrolle: Neue Methoden oder Verfahrensweisen brauchen Zeit, bis sie sich durchgesetzt haben. Ein neues Bestellsystem z.B. braucht meist drei Monate bis es richtig angenommen wird. Überprüfen Sie, ob Ihre Maßnahmen Früchte tragen. Wenn nicht, dann versuchen Sie es mit dem vermeintlich zweitbesten Vorschlag aus Ihrer Sammlung und gehen Sie dann die Schritte 4 und 5 noch mal an. Ist ein Problem behoben, dann gehen Sie das nächste an. Und bedenken Sie eines: ein Verbesserungsprozess der Praxis wird nie abgeschlossen. Rudolf Loibl