COPD bleibt tückisch: Akute Krankheitsschübe können gefährlicher sein als ein Herzinfarkt. Mit modernen Biologika und individueller Diagnostik können Schübe vermieden und die Lebensqualität gesteigert werden.
COPD zählt weltweit zu den häufigsten chronischen Erkrankungen – und bleibt trotzdem lange unerkannt. Besonders gefährlich sind akute Verschlechterungen: Exazerbationen beschleunigen nicht nur das Fortschreiten der Krankheit, sondern erhöhen auch das Risiko für bleibende Lungenschäden und Krankenhausaufenthalte. Aktuelle Studiendaten zeigen sogar, dass eine Exazerbation die Überlebenschancen stärker beeinträchtigt als ein Herzinfarkt – ein alarmierender Befund für Patienten und Ärzte gleichermaßen.
Ein Schub bei COPD kann durch Infekte, Umweltgifte oder auch durch mangelnde Therapietreue ausgelöst werden. Typische Symptome sind stärkere Atemnot, heftiger Husten und vermehrter Auswurf. Jeder einzelne Schub kann einen dauerhaften Verlust an Lungenfunktion bedeuten und den Krankheitsverlauf erheblich verschlechtern. Damit geht nicht nur eine hohe Belastung für den Patienten, sondern auch für das Gesundheitssystem einher – Krankenhausaufenthalte und aufwendige Therapien sorgen für enorme Kosten.
Mit Biologika erhält die COPD-Therapie jetzt einen ordentlichen Schub nach vorn. Diese gezielt wirkenden Antikörper hemmen bestimmte Entzündungsmechanismen, die bei vielen Betroffenen für die Schäden in der Lunge verantwortlich sind. Besonders bei Patienten mit häufigen Exazerbationen und einer sogenannten eosinophilen Entzündungsaktivität zeigen die neuen Wirkstoffe bereits in Studien, dass sie die Schubrate deutlich senken können. Und das Wirkstoffarsenal wächst stetig – monoklonale Antikörper wie Anti-IL-5, Anti-TSLP, Anti-IL-33 oder Anti-ST2 erlauben eine immer präzisere Behandlung.
Nicht alle COPD-Patienten sind gleich – und ihre Therapie sollte es auch nicht sein. Mithilfe moderner Diagnostik können heute verschiedene Ausprägungen der Krankheit erkannt werden. Biomarker wie die Eosinophilenzahl, das exhalierte Stickstoffmonoxid (FENO) oder das Verhältnis von Neutrophilen zu Lymphozyten helfen dabei, die passende Behandlung zu finden. So wird die Therapie immer individueller und zielgerichteter.
Die moderne COPD-Therapie setzt darauf, nicht nur Symptome zu lindern, sondern vor allem Schübe zu verhindern. Zu den wirksamsten Maßnahmen gehören der Rauchstopp, regelmäßige Bewegung, die Behandlung von Begleiterkrankungen und Schulungen für Patienten. Wer seine Krankheit versteht und aktiv mitarbeitet, kann das Risiko für akute Verschlechterungen selbst deutlich senken.
Auch die frühzeitige Diagnose bleibt ein Schlüssel zum Erfolg. Viele bemerken die Krankheit erst spät – regelmäßige Lungenfunktionstests vor allem bei Rauchern ab 40 Jahren können helfen, COPD früh zu erkennen. Die langfristige Betreuung durch Hausärzte, Pneumologen und spezialisierte Ambulanzen sorgt dafür, dass Schübe möglichst gar nicht erst auftreten. Lamprecht fasst zusammen: „Jede verhinderte Exazerbation ist ein Erfolg – für den einzelnen Betroffenen ebenso wie für die Gesellschaft.“ Und nicht zuletzt empfiehlt Lamprecht allen Betroffenen, Impfungen gegen Covid, Influenza und Pneumokokken wahrzunehmen, da das zentrale Element der Behandlung Prävention bleibt.Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung. Wir haben sie euch hier und im Text verlinkt.
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