Digital entspannen: VR statt Waldweg
Auch virtuelles Waldbaden hebt die Stimmung – vor allem, wenn mehrere Sinne wie Sehen, Hören und Riechen gleichzeitig angesprochen werden. Das zeigt eine Pilotstudie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, welche im Journal of Environmental Psychology veröffentlicht wurde. Über 130 Teilnehmer sahen sich nach einer Stressinduktion per VR-Brille verschiedene Waldszenarien an, um die entspannende Wirkung des Waldbadens virtuell nachzuahmen; die stärksten Effekte auf die Stimmung und das Gefühl der Naturverbundenheit gab es beim multisensorischen Erlebnis. Wie sieht’s in eurer Praxis aus?„Wir können bereits sagen, dass digitale Naturerlebnisse durchaus eine emotionale Wirkung haben können – auch wenn sie die reale Natur nicht ersetzen“, berichtet Leonie Ascone, Erstautorin der Studie. Die Forscher betonen, dass noch mehr Studien nötig sind, bevor sich die Ergebnisse verallgemeinern lassen. Virtuelles Waldbaden biete jedoch großes Potenzial für Kliniken, Wartezimmer und Stadtgebiete mit wenig Zugang zur Natur. Visuelle, akustische und olfaktorische Naturreize könnten dort das psychische Wohlbefinden stärken und sogar kognitive Leistungen verbessern. Vielleicht schaut ihr euch eure Räumlichkeiten ja nochmal unter diesem Gesichtspunkt an. |