HPV-Impfung schützt auch Ungeimpfte
Eine groß angelegte Langzeitstudie hat belegt, dass die HPV-Impfung nicht nur geimpfte Frauen effektiv gegen Infektionen schützt, sondern auch Ungeimpften zugutekommt. Steigende Impfquoten in der Allgemeinbevölkerung führten zu einem deutlichen Rückgang von HPV-Infektionen, die mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung stehen. Die US-Forscher beobachteten dabei eine klare Herdenimmunität: Auch ungeimpfte Frauen profitierten, da die Übertragung in der gesamten Gemeinschaft zurückging. Zahlen, Wirkung und BedeutungDas Team führte zwischen 2006 – kurz bevor der erste HPV-Impfstoff auf den Markt kam – und 2023 in Cincinnati sechs Studien mit 2.335 jugendlichen und jungen erwachsenen Frauen durch. Die Teilnehmerinnen waren bei der Aufnahme in die Studie zwischen 13 und 26 Jahre alt. Viele gaben sexuelle Verhaltensweisen an, die das HPV-Risiko erhöhten (79 % hatten zwei oder mehr männliche Sexualpartner) und 51 % hatten mindestens eine sexuell übertragbare Infektion in ihrer Vorgeschichte. Die Teilnehmerinnen galten als geimpft, wenn sie mindestens eine Dosis eines der verfügbaren HPV-Impfstoffe erhalten hatten. Im Verlauf von 17 Jahren fiel die Infektionsrate der durch den Impfstoff abgedeckten HPV-Typen bei Geimpften um bis zu 98 Prozent. Auch bei Ungeimpften sanken die Infektionsraten um bis zu 76 Prozent. Die Analyse zeigte, dass diese Effekte vor allem auf die Impfung zurückzuführen sind und nicht auf Veränderungen im Sexualverhalten. Die Autoren betonen, dass eine hohe Durchimpfungsrate – einschließlich der Impfung von Jungen – entscheidend für den Erfolg des Programms ist. Weltweit bleibe jedoch noch viel zu tun, um die Impfraten zu steigern und Gebärmutterhalskrebs langfristig zu verhindern. |