Pillen-Poker: Engpässe bleiben ein Dauerproblem Die Zahl der von EU-Ländern gemeldeten Engpässe bei Arzneimitteln hat 2023 und 2024 neue Höchststände erreicht. Besonders kritisch wird es, wenn keine Alternativen vorhanden sind und lebenswichtige Medikamente wie Antibiotika oder Schmerzmittel fehlen. Trotz verschiedener Gegenmaßnahmen der EU bestehen laut Bericht des Europäischen Rechnungshofs weiterhin strukturelle Probleme. Ein wirksames, europaweites System zur Vermeidung und Bewältigung von Engpässen gibt es bisher nicht.
Ursachen gibt es viele – Lösungen bisher nichtAls Gründe für die Engpässe werden unter anderem Schwächen in den Lieferketten, ausgelagerte Produktion und unzureichende Informationsflüsse genannt. Die EMA koordiniert zwar die Reaktion auf Engpässe, erhält aber oft zu spät und unvollständige Daten von der Pharmaindustrie. Nationale Alleingänge wie das Horten von Medikamenten verschärfen die Lage zusätzlich. Die EU-Kommission hat erste Gesetzesinitiativen auf den Weg gebracht, doch Experten bezweifeln, dass diese alle Probleme lösen werden. Die Arzneimittelversorgung bleibt in Europa also weiterhin ein Drahtseilakt – mit spürbaren Folgen für Patienten, Ärzte und Apotheken. |