Bei Myopie ist die Laserkorrektur ein echter Lichtblick – zumindest bei Erwachsenen. Jetzt zeigt eine Studie: Die photorefraktive Keratektomie ist bei Teenagern genauso sicher und effektiv.
Kurzsichtigkeit nimmt weltweit zu – vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Während Erwachsene sich häufig mit einer Laserkorrektur behelfen, ist der Einsatz bei Teenagern bislang umstritten. Jetzt liefert eine große Studie frische Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit des Verfahrens bei 17- und 18-Jährigen.
Die photorefraktive Keratektomie (PRK) ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung von Myopie, also Kurzsichtigkeit. Dabei wird mit einem Laser Gewebe von der Hornhaut entfernt, um den Lichteinfall zu verbessern. In der Regel kommt PRK bei Erwachsenen zum Einsatz, bei Jugendlichen gab es bislang Unsicherheiten. Manche Ärzte befürchten, dass die Augen Jugendlicher sich noch verändern oder anders auf die Behandlung reagieren könnten.
Im Rahmen der vorgestellten Studie wurden die Daten von 65.211 behandelten Augen ausgewertet. Die Patienten waren zwischen 17 und 40 Jahre alt und wurden im Zeitraum von Januar 2010 bis Juni 2024 behandelt. Die Forscher teilten sie in zwei Gruppen: 17- bis 18-Jährige und Erwachsene zwischen 19 und 40 Jahren.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen: 64 Prozent der Teenager-Augen erreichten nach dem Eingriff die volle Sehschärfe (20/20 Vision), bei den Erwachsenen waren es 59 Prozent. Nachbehandlungen waren in beiden Gruppen selten (0,41 Prozent), Komplikationen wie eine Eintrübung der Hornhaut oder eine Schwächung (Ektasie) traten in beiden Gruppen nur selten auf.
Laut Dr. Avinoam Shye, der die Studie präsentierte, ist dies die bislang größte Untersuchung zur PRK bei Teenagern. Allerdings handelt es sich um eine retrospektive Studie, das heißt, die Daten wurden im Nachhinein ausgewertet. Sein Fazit: Bei gut untersuchten Jugendlichen mit stabiler Kurzsichtigkeit kann PRK eine sichere und effektive Lösung sein – vor allem, wenn Brillen oder Kontaktlinsen keine Option sind. Das Alter allein sollte bei der Auswahl des Verfahrens demnach keine entscheidende Rolle spielen.
Die Forscher werden die behandelten Teenager weiterhin beobachten, um mögliche Spätfolgen festzustellen. Doch schon jetzt scheint die Laserkorrektur für diese Altersgruppe eine vielversprechende Alternative zu sein.
Auch Professor Thomas Kohnen, Vorsitzender des Congress of the European Society of Cataract and Refractive Surgeons (ESCRS)-Publikationsausschusses, bewertet die Ergebnisse positiv – betont aber, dass Myopie bis ins junge Erwachsenenalter fortschreiten kann. Die Studie zeige, dass PRK bei ausgewählten älteren Teenagern eine echte Alternative sei.Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung. Wir haben sie euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Natalia Blauth, Unsplash