Wir können den Klimawandel nicht wegignorieren
Auch wenn sich viele wünschen – und einige der festen Überzeugung sind – dass es den Klimawandel nicht gibt: Es hilft nicht, die Augen zu verschließen. Die Veränderungen, die die globale Erwärmung mit sich bringt, sind längst allgegenwärtig. Das zeigt auch eine Befragung der Techniker Krankenkasse unter rund 1.000 Beschäftigten aus unterschiedlichsten Branchen: Mehr als die Hälfte spürt bereits jetzt Auswirkungen des Klimawandels am Arbeitsplatz. Besonders Arbeitnehmer, die unter freiem Himmel arbeiten, fühlen sich durch das Klima belastet (77 %). Doch auch im Büro merken 50 % der Beschäftigten klimabedingte Belastungen, z. B. durch Hitzewellen. Diese Belastung spiegelt sich direkt im Krankenstand wider: TK-Versicherte sind an heißen Tagen mehr als doppelt so häufig krankgeschrieben wie saisonal erwartbar. Zu den Krankschreibungsgründen gehören u. a. Kreislaufprobleme, Borreliose, Sonnenbrand oder Insektenstiche. „Hitze macht müde, geht auf den Kreislauf und kann zu Konzentrationsstörungen führen. Die Gefahr von Arbeitsunfällen steigt und die Produktivität der Beschäftigten nimmt ab“, fasst Dr. Jens Baas, TK-Vorstandsvorsitzender, zusammen. Interessant dabei: Arbeitgeber nehmen die Belastungen durch den Klimawandel deutlich weniger stark wahr als Arbeitnehmer. Nur wenige Unternehmen ergreifen bislang Maßnahmen, um klimatischen Belastungen entgegenzuwirken. Die Gründe: zu teuer, zu aufwendig, fehlende gesetzliche Vorgaben. Dabei lassen sich einige wirksame Maßnahmen, wie die Anpassung von Arbeitszeiten, die Bereitstellung von sonnengeschützten Bereichen und passender Kleidung, ziemlich niederschwellig umsetzen. |