EHEC-Ausbruch: War’s die Mettwurst?
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es aktuell eine Häufung von EHEC-Infektionen. Bisher wurden aus den Landkreisen Vorpommern-Rügen und Greifswald 31 bestätigte Fälle gemeldet. 19 Patienten werden derzeit im Krankenhaus behandelt. Besonders auffällig: 12 Patienten entwickelten das gefährliche hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) – eine eigentlich seltene, aber potenziell lebensbedrohliche, postinfektiöse Erkrankung. Die Infektionsquelle ist noch unklar. Viele Erkrankte waren während der Inkubationszeit im Urlaub und sind mittlerweile in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Zeitgleich wurde die Zwiebelmettwurst eines Herstellers wegen EHEC-Erregern zurückgerufen. Ein Zusammenhang mit den Krankheitsfällen steht allerdings noch nicht fest. Übertragung, Symptome und SchutzEHEC-Erreger werden vor allem durch mit Tierkot verunreinigte Lebensmittel (z. B. Rohmilchprodukte, Rohwurst, ungewaschenes Obst und Gemüse) übertragen – schon eine geringe Keimzahl reicht für eine Infektion aus. Auch Schmierinfektionen und Kontakte mit Tieren können zur Ansteckung führen. Besonders gefährdet sind Kinder und immungeschwächte Menschen. Typisch sind wässrige oder blutige Durchfälle, die in schweren Fällen zu HUS und akutem Nierenversagen führen können. Antibiotika werden zur Behandlung von EHEC-Infektionen nicht empfohlen, da eine Antibiose die Freisetzung von EHEC-Toxinen verstärkt und damit das Risiko für Komplikationen erhöht. Was ihr Besorgten raten könntEine gründliche Hand- und Lebensmittelhygiene schützt: Dazu gehört auch, ungewaschene, rohe und nicht ausreichend erhitzte Speisen zu meiden. Cave: Nach Abklingen der Symptome können Betroffene noch mehrere Tage ansteckend sein. Eine EHEC-Infektion ist meldepflichtig. |