Betain ist ein Nährstoff, der gleich zwei Gesichter hat:
Betain HCl (Betainhydrochlorid) wird genutzt, um die Verdauung zu unterstützen und die Magensäureproduktion anzuregen.
Betain TMG (Trimethylglycin) wirkt im Stoffwechsel, senkt Homocystein, schützt Herz und Leber – und ist im Sport als leistungssteigerndes Supplement bekannt.
Doch was bringt dir Betain wirklich? Welche Erfahrungen gibt es mit HCl und TMG? Und lohnt sich der Kauf?
Das hängt stark von der Form ab:
Betain HCl kann helfen, wenn deine Magensäure zu schwach ist. Viele Betroffene kennen das Gefühl: Völlegefühl, Blähungen oder ein „Stein im Bauch“ nach eiweißreichen Mahlzeiten. Durch die zusätzliche Magensäure wird Protein besser verdaut und Mineralstoffe wie Eisen oder Vitamin B12 leichter aufgenommen.
Betain TMG ist ein sogenannter Methylgruppen-Donor. Vereinfacht gesagt: Es hilft deinem Körper, den Stoff Homocystein abzubauen. Ein zu hoher Homocystein-Wert gilt als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem zeigen Studien, dass TMG die Leber entlasten kann und im Sport zu mehr Kraft, Ausdauer und schnellerer Regeneration beiträgt.
Kurz gesagt:
HCl → Verdauung, Nährstoffaufnahme.
TMG → Herz, Leber, Leistungsfähigkeit.
Chemisch betrachtet ist Betain eine Abwandlung der Aminosäure Glycin. Drei zusätzliche Methylgruppen machen es zu einem wichtigen Baustein im sogenannten Ein-Kohlenstoff-Stoffwechsel. Dort unterstützt es den Umbau von Homocystein zu Methionin.
Zusätzlich wirkt Betain als Osmolyt: Es schützt Zellen vor Dehydratation und stabilisiert Proteine – vor allem unter Stressbedingungen.
Natürliche Betainquellen
Natürliche Quellen sind rote Bete, Spinat, Quinoa, Weizenkeime und Vollkornprodukte - enthalten allerdings zu wenig Betain, um wirksame Dosierungen zu erreichen. In Supplementen wird Betain aber meist gezielt als Betainhydrochlorid (HCl) oder Trimethylglycin (TMG) angeboten.
Viele Menschen haben – oft unbemerkt – zu wenig Magensäure. Das kann zu Völlegefühl, Aufstoßen, Blähungen und Nährstoffmängeln führen. Genau hier setzt Betain HCl an.
Die Kapseln enthalten in der Regel 300–650 mg Betainhydrochlorid, oft kombiniert mit Pepsin Tabletten, einem eiweißspaltenden Enzym. Einnahme-Tipp: Betain HCl wird während einer eiweißhaltigen Mahlzeit genommen.
Erfahrungen:Viele berichten von deutlich weniger Beschwerden, besserer Verdauung und spürbar mehr Energie – vermutlich durch die verbesserte Nährstoffaufnahme.Wichtig: Die Dosis sollte langsam gesteigert werden, bis der gewünschte Effekt eintritt.
Trimethylglycin (TMG) ist die ursprüngliche Form von Betain. Es liefert Methylgruppen, die dein Körper nutzt, um Homocystein abzubauen. Dadurch sinkt der Homocystein-Spiegel, was dein Herz-Kreislauf-System entlastet.
Außerdem gibt es Hinweise, dass Betain TMG die Leberfunktion verbessern kann – insbesondere bei nichtalkoholischer Fettleber (NAFLD).
Für Sportler ist TMG interessant, weil Studien zeigen:
2–3 g pro Tag können Kraft, Ausdauer und Muskelwachstum verbessern.
Viele berichten von besserer Durchblutung und „Pump“ im Training.
Auch die Regeneration scheint schneller zu verlaufen.
In einzelnen Studien wurde zudem beobachtet, dass Betain die Körperzusammensetzung verbessert – also Muskelaufbau fördert und Bauchfett gezielt reduziert [5].
Gezielter Fettverlust am Bauch - (in machen Fällen) mehr als nur ein Mythos
Betain HCl Erfahrungen:Anwender spüren oft schon nach wenigen Tagen, dass schwere Mahlzeiten besser vertragen werden. Beschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen gehen zurück. Manche berichten auch über ein „klareres“ Energiegefühl – vermutlich, weil der Körper die Nährstoffe besser verwertet. Zu hoch dosiert, kann es allerdings Sodbrennen auslösen.
TMG Betain Erfahrungen:In klinischen Kontexten wird eine messbare Senkung von Homocysteinwerten beobachtet. Einige Sportler berichten über gesteigerte Kraft, Ausdauer und Trainingsfokus. Auch die allgemeine Energie und Belastbarkeit ist teils etwas höher. Manche Anwender berichten außerdem, dass sie mit TMG leichter Bauchfett verlieren, besonders in Kombination mit Training und angepasster Ernährung.
Unterm Strich sind die Betain TMG Erfahrungen zwar interessant, aber nicht durchschlagend. Für tiefergreifende Effekte auf den Stoffwechsel dürften etablierte Stoffe wie NMN (als NAD Booster) oder exogene Ketone deutlich effektiver sein.
Betain HCl:Zu viel kann Sodbrennen, Reflux oder Magenreizungen verursachen. Wer Magengeschwüre oder Gastritis hat, sollte darauf verzichten.
Betain TMG:In üblichen Dosierungen gut verträglich. Ab etwa 6 g/Tag kann ein unangenehmer, fischiger Körpergeruch auftreten (durch die Bildung von Trimethylamin). Gelegentlich kommt es zu leichten Magen-Darm-Beschwerden.
Für Schwangere und Stillende gibt es keine gesicherten Sicherheitsdaten – in dieser Zeit sollte auf Supplementierung verzichtet werden.
Beim Kauf ist entscheidend, welches Ziel du verfolgst:
Verdauung verbessern → Betain HCl (Betainhydrochlorid)Am besten in Kombination mit Pepsin Tabletten oder als Kombi-Präparat, damit Eiweiß optimal gespalten wird.
Stoffwechsel, Herz, Leber, Sport → TMG Betain (Trimethylglycin)Als Kapseln (meist 500–1000 mg) oder als Pulver erhältlich.
Achte beim Kauf auf:
Reine Qualität ohne unnötige Füllstoffe
GMP-geprüfte Herstellung
Frei von Schwermetallen und Schadstoffen
Betain ist ein vielseitiges Supplement mit zwei klaren Anwendungsfeldern:
Betain HCl: Hilft bei schwacher Magensäure und verbessert die Verdauung von Protein und Mineralstoffen.
Betain TMG: Senkt Homocystein, unterstützt die Leber und kann Kraft und Ausdauer steigern.
Wer Betain nutzen möchte, sollte deshalb die richtige Form wählen – und auf Qualität beim Kauf achten.
[1] Craig, S.A.S. (2004). Betaine in human nutrition. Am J Clin Nutr, 80(3): 539–549.[2] Wright, J.V. (1994). Hydrochloric acid in the treatment of hypochlorhydria. Townsend Letter for Doctors.[3] Schwab, U. et al. (2002). Betaine supplementation decreases plasma homocysteine concentrations. Am J Clin Nutr, 76(5): 961–967.[4] Abdelmalek, M.F. et al. (2009). Betaine for nonalcoholic fatty liver disease. Hepatology, 50(6): 1818–1826.[5] Trepanowski, J.F. et al. (2011). Effects of betaine supplementation on strength and power performance. J Int Soc Sports Nutr, 8:39.[6] Lever, M. et al. (2005). Betaine and trimethylamine metabolism. Clin Biochem, 38(5): 390–398.