Was für Junge Routine ist, wird für Ältere zur Herausforderung: Beim Stufenlaufen steigt die Sturzgefahr deutlich. Welche Muskeln ältere Menschen nutzen und wie gezieltes Training hilft.
Für junge Leute ist der Gang über eine Stufe Alltag. Aber mit dem Alter steigt das Sturzrisiko: Kraftverlust in den Beinen und ein langsamer werdendes Nervensystem machen den Schritt nach unten unsicherer. Dieses Zusammenspiel wurde jetzt von einem Forschungsteam mit Hilfe von Computersimulationen durchleuchtet, um herauszufinden, warum ältere Menschen beim Stufenlaufen die Strategie wechseln.
Im jungen Alter reduziert man beim Herabsteigen einer Stufe schon früh die Aktivität in der Wade, senkt so den Körperschwerpunkt und hat alles unter Kontrolle. Älteren Menschen gelingt das nicht mehr. Sie „verlegen“ die Hauptarbeit auf den Oberschenkel. Warum? Die Forscher vermuten, dass weniger Muskelkraft und langsamere Nervensignale dahinterstecken.
In der Simulation ließ sich beobachten: Weniger Kraft und langsame Nerven-Antworten bringen ältere Menschen aus dem Gleichgewicht. Je schwächer die Muskeln, desto genauer müsste man die Bewegung steuern – was im echten Leben kaum umsetzbar ist. Das Problem verschärft sich, wenn Sehschwäche dazukommt und Stufenhöhen falsch eingeschätzt werden.
Die Analyse zeigt: Die Strategie, mehr Muskelaktivität im Oberschenkel einzusetzen, benötigt weniger Präzision als die Steuerung über die Wade. Das hilft, kleine Fehler bei der Bewegung auszugleichen und könnte erklären, warum sich das Bewegungsmuster im Alter anpasst. Das bedeutet auch: Gezieltes Kraft- und Koordinationstraining kann helfen, das Sturzrisiko zu senken. Empfohlen wird ein Kombi-Training aus Kraft und Bewegungskontrolle. Ob man damit die „junge“ Waden-Strategie erhalten kann und so sicherer unterwegs ist, sollen weitere Studien klären.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung. Wir haben sie euch hier und im Text verlinkt.
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