Morgenmuffel aufgepasst: Was steckt hinter dem guten Gefühl nach der ersten Tasse Kaffee? Eine Studie hat sich die Wirkung von Koffein auf die Stimmung genau angeschaut.
Ein internationales Team der Universität Bielefeld und der University of Warwick hat für eine Studie über einen Zeitraum von bis zu vier Wochen 236 junge Erwachsene begleitet. Die Teilnehmer gaben dabei mehrfach täglich per Smartphone an, wie sie sich gerade fühlen und ob sie in den letzten 90 Minuten koffeinhaltige Getränke konsumiert hatten.
Das Ergebnis: Nach einer morgendlichen Tasse Kaffee fühlten sich die meisten deutlich besser gelaunt und enthusiastischer als an Tagen ohne Koffein. Auch negative Gefühle wie Traurigkeit oder Ärger gingen leicht zurück – allerdings weniger stark und unabhängig von der Tageszeit.
Die Forscher wollten wissen, ob Koffein unterschiedlich auf verschiedene Menschen wirkt. Überraschenderweise gab es kaum Unterschiede zwischen Personen mit unterschiedlichem Kaffeekonsum, Schlafproblemen, Ängstlichkeit oder Depressivität. Der Stimmungsanstieg durch Koffein zeigte sich quer durch alle Gruppen. Eine Einschränkung: Wer generell kein Koffein verträgt und deshalb gar keinen Kaffee trinkt, war in der Studie nicht vertreten.
Koffein blockiert Adenosinrezeptoren im Gehirn. Dadurch fühlt man sich wacher und aktiver. Gleichzeitig kann Koffein indirekt die Dopaminaktivität steigern, was die Stimmung verbessert. Dieser Mechanismus ist schon aus früheren Studien bekannt. Was die Forscher nicht klären konnten: Ob der morgendliche Stimmungsboost einfach daher kommt, dass Koffein nach der nächtlichen Pause potenzielle Entzugssymptome lindert, bleibt offen.
Koffein in Kaffee oder Tee ist weltweit beliebt: Rund 80 Prozent der Erwachsenen greifen regelmäßig dazu. Selbst einige Wildtiere wie Bienen setzen auf den „Kick“ aus koffeinhaltigem Nektar. Die Forscher warnen aber: Zu viel Koffein kann abhängig machen und gesundheitliche Risiken bergen – besonders, wenn er zu spät am Tag konsumiert wird.
Veröffentlicht wurde die Studie im Fachjournal Scientific Reports.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung. Wir haben sie euch hier und im Text verlinkt.
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