Unser Planet erwärmt sich. Das wird auch in Praxen und Kliniken immer stärker spürbar – jetzt gibt es eine Toolbox, die euch im Ernstfall unterstützt.
Der Klimawandel hat längst das deutsche Gesundheitssystem erreicht: Hitzewellen, Starkregen und andere Extremwetter machen Ärzten und Patienten gleichermaßen zu schaffen. Besonders gefährdet: ältere Menschen, chronisch Erkrankte und Kinder. Doch bislang ist das Gesundheitswesen alles andere als bestens vorbereitet – Wissen und praktische Tools fehlen oft.
Um hier endlich Abhilfe zu schaffen, läuft seit einiger Zeit das Forschungsprojekt „AdaptNet“ an der FAU Erlangen-Nürnberg. Ziel: Haus- und Facharztpraxen fit machen für die Auswirkungen des Klimawandels. Gemeinsam mit Partnern aus Augsburg, Heidelberg, Gesundheitsnetz QuE Nürnberg und der AOK Bayern und rund 1,2 Millionen Euro Förderung tüfteln die Wissenschaftler an ganz konkreten Hilfen.
Das Ergebnis: die „Klima-Toolbox“, ein praxistauglicher Werkzeugkasten für alles rund um Hitze, Extremwetter & Co. Die Toolbox bietet Online-Schulungen, Checklisten für Notfälle wie Stromausfall oder Hochwasser, Patienteninfos zu UV-Strahlung und Hitze sowie kostenlose Wartezimmer-Videos. Entwickelt und getestet wurde sie mit Nürnberger Praxen – erste Rückmeldungen sind durchweg positiv.
Die Praxis ist im Wandel: Insuline werden bei Hitze unbrauchbar, Blutdruckmedikamente müssen eventuell neu dosiert werden, Notfallpläne für Überschwemmungen sind plötzlich wichtig. AdaptNet hat für die Region Nürnberg analysiert, welche klimasensiblen Erkrankungen zunehmen und wie Praxen sich darauf einstellen können. Ergebnis: Viele Maßnahmen lassen sich leicht in den Praxisalltag integrieren und stärken die Krisenresilienz.
Noch bis Ende 2025 läuft das Projekt. Am Schluss soll ein Transferleitfaden entstehen, mit dem die Klima-Toolbox auch in anderen Regionen eine zukunftsfeste, klimaresiliente Gesundheitsversorgung ermöglicht. Die Message ist deutlich: Klimawandel ist jetzt – und die Medizin muss Schritt halten.
Die Pressemitteilung haben wir euch hier verlinkt.
Bildquelle: J W, Unsplash