Biotechnologie: Aus Joghurt wird Gewebereparaturgel
Forscher der Columbia University School of Engineering and Applied Science haben einen Rahmen für die Entwicklung bioaktiver injizierbarer Hydrogele geschaffen, die mit extrazellulären Vesikeln (EVs) für Anwendungen in der Gewebetechnik und regenerativen Medizin formuliert sind. EVs sind Partikel, die von Zellen auf natürliche Weise ausgeschieden werden und hunderte von biologischen Signalen wie Proteine und genetisches Material transportieren, wodurch eine komplexe zelluläre Kommunikation ermöglicht wird, die mit synthetischen Materialien nicht ohne Weiteres nachgebildet werden kann. Die verwendeten Joghurt-EVs ermöglichten es, innerhalb des Hydrogels sowohl die Mechanik von lebendem Gewebe nachzuahmen als auch aktiv mit den umgebenden Zellen zu interagieren, wodurch die Heilung und Geweberegeneration ohne zusätzliche chemische Zusatzstoffe gefördert wurde. Das Team beobachtete außerdem, dass das Hydrogel eine einzigartige Immunumgebung schafft, die reich an entzündungshemmenden Zelltypen ist, was zu den beobachteten Gewebereparaturprozessen beitragen könnte. Frühe Experimente zeigen, dass Joghurt-EV-Hydrogele biokompatibel sind und innerhalb einer Woche bei immunkompetenten Mäusen eine starke angiogene Aktivität auslösen. Das belegt, dass landwirtschaftliche EVs nicht nur grundlegende Biomaterialforschung ermöglichen, sondern auch therapeutisches Potenzial als Biotechnologie der nächsten Generation haben. Das Material zeigte bei Mäusen keine Anzeichen von Nebenwirkungen und förderte die Bildung neuer Blutgefäße, was ein wichtiger Schritt für eine effektive Geweberegeneration ist. Das Team untersucht nun, wie diese Immunantwort die Geweberegeneration unterstützen könnte. Den Artikel haben wir euch hier verlinkt. |