Diabetes-Durchbruch mit Stammzellen?
Für Millionen Menschen mit Diabetes gehört Insulin zum Alltag – Spritzen, Blutzuckermessen, Angst vor Spätfolgen. Doch die eigentliche Ursache, der Verlust funktionstüchtiger Betazellen, blieb bisher unbehandelt. Eine Studie zeigt jetzt: Im Labor gezüchtete, insulinproduzierende Zellen könnte ein neuer Therapieansatz sein, der den Umgang mit Diabetes grundlegend verändert. Forschern ist es jetzt gelungen, Beta-ähnliche Zellen aus humanen pluripotenten Stammzellen (hPSCs) zu erzeugen. Diese Zellen sind glukosesensitiv, insulinaktiv und bleiben auch in vivo über Wochen funktionell. Ermöglicht wird das durch abgestimmte Laborprotokolle, spezielle Zellnährstoffe und gezielte Steuerung von Signalwegen. Der entscheidende Fortschritt: Die Zellen reifen deutlich besser aus – ein Problem, an dem frühere Versuche oft gescheitert sind. Die Umsetzung bleibt trotz vielversprechender Fortschritte komplex. Noch ist unklar, wie sich die Stammzelltherapie in großem Maßstab realisieren lässt; auch in puncto gesetzliche Vorgaben. Und auch das Immunsystem bleibt ein ungeklärter Risikofaktor – denn selbst sorgfältig geschützte oder genetisch veränderte Zellen können entzündliche Reaktionen im Körper auslösen. Doch erste klinische Studien zeigen funktionelle Effekte und machen Hoffnung auf eine echte Alternative zur lebenslangen Insulintherapie. Langfristig könnten implantierte Zellen die Insulinversorgung im Körper übernehmen und Patienten eine erleichterte Therapie ermöglichen. |