Schweinepest in NRW
Am 14. Juni bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) im Kreis Olpe erstmals einen Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein in Nordrhein-Westfalen. Das Bundesland war bisher von ASP-Fällen verschont geblieben. Es wurden umfassende Schutzmaßnahmen eingeleitet: Der Kreis Olpe erließ eine Tierseuchenverfügung, die unter anderem ein Jagdverbot, ein Transportverbot für Schweine und deren Produkte sowie ein Verbot der Freilandhaltung vorsieht. Eine „infizierte Zone“ rund um die Fundstelle wurde eingerichtet. Um eine Verschleppung des Virus zu verhindern, müssen Personen, die in Kontakt mit Wildschweinen gekommen sind, Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durchführen – das gilt auch für Fahrzeuge und Hunde. Zur weiteren Ermittlung des Seuchengeschehens wurden speziell ausgebildete ASP-Suchhunde und Drohnen eingesetzt. Bislang wurden fünf infizierte Wildschweinkadaver entdeckt. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen und das FLI untersuchen derzeit weitere Verdachtsfälle. Ob ein Zusammenhang mit den Ausbrüchen in anderen Bundesländern besteht, muss die genetische Typisierung des Virus zeigen. In Deutschland trat die ASP erstmals 2020 in Brandenburg auf. Seither breitet sie sich – vor allem über Wildschweinpopulationen – weiter aus. |