Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) hat auch für das Jahr 2024 neue Zahlen zur Organspende in Deutschland veröffentlicht.1 Gleichzeitig blickt die DSO auf 40 Jahre ihres Bestehens zurück – eine bewegte Zeit, in der sich einiges verändert und vieles verbessert hat.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1984 setzt sich die DSO dafür ein, die Organspende weiterzuentwickeln und transparent zu gestalten. Ein wichtiger Meilenstein dafür war das Transplantationsgesetz, das 1997 in Kraft trat und erstmals bundesweit klare rechtliche Grundlagen für die Organspende schuf. Im Jahr 2000 wurde die DSO zur zentralen Koordinierungsstelle und eine kostenlose Info-Hotline (0800 90 40 400) wurde eingerichtet, die bis heute verlässlich Auskunft und Unterstützung bietet. Der 2009 eingeführte digitale DSO-TransplantCheck ermöglicht seit 2014 eine gezielte Evaluation des Spender*innenpotenzials.
Weitere wichtige Schritte waren die Einführung des zentralen Transplantationsregisters im Jahr 2021, welches für mehr Übersicht und Nachvollziehbarkeit sorgt, und des bundesweiten Organspenderegisters 2024. Hier können seit dem letzten Jahr alle Bürger*innen ihre Entscheidung zur Organspende auch digital dokumentieren.2
Ein ganz besonderer Meilenstein wurde im Jubiläumsjahr 2024 auch noch erreicht: so wurde in Deutschland die 155.555ste Organtransplantation durchgeführt.1 Diese Zahl steht nicht nur symbolisch für medizinischen Fortschritt, sondern auch für die vielen Leben, die durch Organspenden in den letzten 40 Jahren gerettet oder verbessert werden konnten.
Insgesamt wurden im Jahr 2024 in Deutschland 3.701 Organe transplantiert. In 3.013 Fällen handelte es sich um postmortale Organtransplantation, 688 Organe entstammten einer Lebendspende. Das sind 55 transplantierte Organe mehr als noch im Jahr 2023. Mit deutlichem Abstand wurden wie auch in den Vorjahren erneut Nieren am häufigsten transplantiert, obwohl die Gesamtanzahl an Nierentransplantationen im Jahr 2024 leicht zurückgegangen ist (2023: 2.122, davon 608 nach Lebendspende, 2024: 2.075, davon 632 nach Lebendspende). Im Gegensatz dazu zeigte sich gegenüber den Vorjahren ein deutlicher Anstieg bei den Lebertransplantationen. So wurden 2024 insgesamt 890 Lebern transplantiert (davon 56 nach Lebendspende) im Vergleich zu 868 bzw. 748 in den vorherigen Jahren. Gleichzeitig stieg aber auch die Zahl der Anmeldungen für eine Lebertransplantation auf 1.529 Personen an (Neuanmeldungen: 1.386 Personen, Wiederanmeldungen: 143 Personen).
Trotz all der positiven Entwicklungen bleibt der Bedarf hoch. Allein auf der Warteliste für eine Nierentransplantation standen im Jahr 2024 10.270 Personen, von denen jedoch nur 6.397 Menschen als transplantabel eingestuft wurden. Auf eine Leber warteten im vergangenen Jahr 2.222 Menschen. Allerdings wurde mit 1.318 Personen der Großteil der Betroffenen als nicht transplantabel eingeschätzt. Insgesamt lag die Zahl aller Menschen, die in Deutschland bis zum Jahresende 2024 auf ein lebensrettendes Organ gewartet haben bei 14.568 (umfasst Herz, Lunge, Niere, Leber, Pankreas). Diese Zahlen verdeutlichen eindrücklich, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen und eine persönliche Entscheidung zu treffen – im besten Fall dokumentiert im neuen Organspende-Register.
Ausführliche Zahlen und Fakten, weitere Informationen über die Strukturen und Partner der DSO sowie vielfältige Unterstützungsangebote für Kliniken und Privatpersonen finden Sie im DSO-Jahresbericht 2024.
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