Christina Stark aus München ist Physiotherapeutin und Atemtherapeutin und hat sich auf verschiedene Erkrankungen spezialisiert, bei denen die Lunge geschädigt oder die Lungenfunktion beeinträchtigt ist, darunter auch Mukoviszidose (Zystische Fibrose, CF). In einem Webinar für Physiotherapeut:innen im September 2024 gab sie unter anderem Einblicke in die förderlichen Effekte von Yoga und unterstützenden Atemtechniken bei Mukoviszidose. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über wichtige Erkenntnisse aus diesem Webinar und wo Sie weitere Informationen über die förderlichen Effekte von Yoga und anderen Sportarten bei Mukoviszidose finden.
Die Physiotherapie – auch Atemphysiotherapie genannt – ist eine der 4 Säulen in der Behandlung der Mukoviszidose.1 Mit Hilfe der Atemphysiotherapie erlernen Betroffene geeignete Atemtechniken, um selbstständig den zähen Schleim zu mobilisieren, der die Atemwege verstopfen kann. Techniken zur Inhalation, Einatmung und Ausatmung, kombiniert mit beispielsweise Hustentechniken und Lagewechseln, helfen Patient:innen beim Abhusten und tragen zur Reinigung der Atemwege bei. Außerdem können sich Erkrankte atemerleichternde Stellungen aneignen, mit denen sie Beschwerden bei der Atmung eigenständig lindern können.Ein weiterer Vorteil der Atemphysiotherapie liegt in der Vermittlung körperlicher und mentaler Entspannungstechniken, die Ängste und Stress im Zusammenhang mit Mukoviszidose und ihrer Auswirkungen auf Körper und Geist verringern können (z.B. bei Atemnot).2
Ergänzend zur Physiotherapie bietet sich bei Mukoviszidose Yoga als eine Form der Bewegung an. Dass sich Yoga positiv auf den Gesundheitszustand bei verschiedensten Leiden auswirken kann, ist mittlerweile wissenschaftlich gut belegt. Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck oder ein zu hoher Cholesterinspiegel können durch Yoga positiv beeinflusst werden.3 Zudem lassen sich chronische Schmerzen im unteren Rücken durch Yoga lindern.4 Es gibt auch erste Hinweise auf positive Effekte von Yoga auf Schmerzen bei CF-Patient:innen.5,6
Auch die positive Wirkung von Yoga auf die psychische Gesundheit sollte nicht außer Acht gelassen werden. Durch Yoga kann die Lebensqualität nachweislich verbessert, Fatigue reduziert und Angst sowie Depressionen positiv beeinflusst werden.7,8 CF-Betroffene mit psychischen Symptomen können mit Hilfe von Yoga Entspannungstechniken erlernen, Stress und Ängste abbauen und das allgemeine Befinden verbessern. Bei Kindern und Jugendlichen mit CF konnten diese physischen und psychischen Effekte auch bereits durch Studien bestätigt werden. Die Studien wiesen darauf hin, dass nicht nur Schmerzen gelindert, sondern auch Ängste abgebaut werden konnten.5,6
Yoga eignet sich besonders gut als Ergänzung zur CF-Therapie, da die Intensität der Belastung relativ einfach individuell angepasst werden kann. Schließlich können Faktoren wie z. B. das regelmäßige Auftreten von Infekten bei CF die körperliche Belastbarkeit stark einschränken und eine Anpassung der Belastung erforderlich machen. Von einfachen meditativen Übungen bis hin zu komplexen Bewegungsabläufen: Yoga kann für alle Betroffenen die passende Unterstützung und Ergänzung in der Therapie sein, unabhängig von Alter oder Erkrankungsphase.2Disclaimer: Jede sportliche oder körperliche Aktivität – auch Yoga – sollte nur nach ärztlicher Absprache und unter Berücksichtigung der Erkrankung sowie des Zustands der Betroffenen erfolgen.
Ob Yoga oder Joggen – alle Arten von körperlicher Aktivität sollen grundlegende Behandlungsziele in der CF-Therapie unterstützen, idealerweise in Kombination mit Physiotherapie.2
Behandlungsziele:2
Nicht nur Yoga kann CF-Betroffene unterstützen.Welche anderen Sportarten sind für Patient:innen mit CF geeignet? Gibt es Sportarten, die Menschen mit CF meiden sollten?Antworten auf diese und weitere Fragen, eine Checkliste für Sport bei CF und mehr Tipps finden Sie auf MukoStories!
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