HZV: Der Schutzwall gegen das Hausarztsterben
Das deutsche Gesundheitssystem steht mit dem Rücken zur Wand. Ob Struktur, Finanzierung oder Personal – es brennt. Nicht nur die Ärzte selbst kämpfen gegen die Sorgen, auch die Bevölkerung befürchtet Schlimmstes. Einer aktuellen repräsentativen Civey-Umfrage zufolge ist die größte Sorge dabei, dass das Hausarztsystem zusammenbricht. Am ehesten betroffen wären davon die ländlichen Regionen Ostdeutschlands (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern), in denen die Versorgung ohnehin bereits schwierig ist. In der Politik hatte man bereits auf die Sorgen reagiert und im Koalitionsvertrag das Primärarztsystem ins Spiel gebracht, dessen Konzept sich fachübergreifend grundsätzlich großer Beliebtheit erfreut. Grundsätzlich gehe es darum, dass „sich Menschen mit unklarem Beschwerdebild zunächst mit einem Facharzt für Allgemeinmedizin beraten, was an sinnvoller und weiterer Versorgung richtig sei.“ Abgesehen davon, dass es noch kein finales Konzept in der tatsächlich Ausgestaltung gibt, hat man in Deutschland mit der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) bereits ein funktionierendes Vorbild. Für eben dieses wurde gestern beim zweiten Tag der Hausarztmedizin Werbung bei Ärzte- und Patientenschaft betrieben. „Wir erleben jeden Tag in unseren Praxen, dass die Menschen ganz konkret fragen, was sie tun können, um sicherzustellen, dass sie auch in fünf oder zehn Jahren noch eine Hausarztpraxis finden,“ berichtet Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth, Co-Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärztetages, und bestätigt so die Civey-Ergebnisse. „Die Botschaft an die Politik dabei ist: Die Förderung der HZV ist die wichtigste Maßnahme, um sicherzustellen, dass die Hausarztpraxen auch in fünf oder zehn Jahren noch die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen können. Sie ist der Schutzwall gegen das Wegbrechen der hausärztlichen Versorgung,“ ergänzt Dr. Markus Beier, Co-Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes. |