Das Klischee eilt Ärzten voraus: Ihre Handschrift ist selten eindeutig. Manchmal stößt selbst unser geschultes Auge an seine Grenzen. Was hier verschrieben wird, erfahrt ihr am Ende.
Lange habe ich kein unleserliches Rezept mehr gebracht. Nun denn – hier kommt ein brandaktuelles Beispiel. Wer kann es entziffern?
Hieroglyphisch: Handgeschriebene Rezepte wie dieses stellen so manchen Apotheker vor eine Herausforderung.
Ehrlich, damit hatte auch ich Mühe. Auf der positiven Seite: Handgeschriebene Rezepte werden seltener. Wir sehen die inzwischen eigentlich nur noch von (ziemlich) alten Ärzten, die nie ihr Praxissystem modernisiert haben. Die werden jährlich weniger. Sie werden pensioniert – und viele finden keine Nachfolger.
Trotzdem – auch nachdem wir so eine Idee bekommen haben, was es sein könnte, mussten wir beim Arzt telefonisch nachfragen. Wir wollen ja sicher sein, dass das richtige Medikament abgegeben wird. Ich mag es übrigens nicht, wenn die Pharmaassistentin mit einem solchen Rezept kommt und sagt: „Was heißt das? Also ich lese … “, denn dann bin ich vorbeeinflusst und lese das auch. Besser ist, nur zu fragen: „Was liest du da?“
Also, was könnt ihr beim obigen Rezept lesen? Schreibt es in die Kommentare, bevor ihr weiterlest.
Ausstellungsdatum: 01.04.25 (ja, nicht 28)DRp (also Dauerrezept) 1 JahrIrgendetwas … sachet
Es war dann Movicol® Sachet, ein Abführmittel mit Macrogol, das es auch in Deutschland und Österreich gibt. Unsere Vermutung wurde sowohl durch den Patienten als auch den Arzt bestätigt. Es hätte auch Monuril® Sachet heissen können – obwohl da das Dauerrezept weniger Sinn macht, da es sich dabei um ein Antibiotikum bei Blasenentzündung handelt. Die Fachrichtung des Arztes war hier nicht hilfreich.
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