Adipositas und Übergewicht sind besonders sensible Themen, und im Gespräch zwischen Patient:innen und Ärzt:innen den richtigen Ton zu treffen ist nicht immer einfach. Eine sensible und empathische Kommunikation trägt dazu bei, Vertrauen aufzubauen und die Patient:innen zu ermutigen, sich den Herausforderungen einer Gewichtsregulierung zu stellen. Auf der Rethink Obesity Webseite von Novo Nordisk ist einen Leitfaden verfasst, wie ein solches Gespräch ablaufen kann. Wir haben die wichtigsten Punkte hier für Sie zusammengefasst:
Beginnen Sie das Gespräch, indem Sie um Erlaubnis bitten, über das Thema Gewicht zu sprechen. Thematisieren Sie gesellschaftliche Stigmata und vermitteln Sie, dass Adipositas nicht allein auf fehlende Disziplin zurückzuführen ist - vielmehr handelt es sich um eine chronische Erkrankung. Diese wird von vielen biologische Faktoren wie der genetischen Veranlagung oder durch Hormone beeinflusst.1
Geben Sie den Patient:innen ausreichend Zeit, ihre bisherigen Erfahrungen mit Diäten, Sport und anderen Maßnahmen zu schildern. Zeigen Sie dabei Verständnis für mögliche Frustrationen oder Ängste und erfragen Sie individuelle Erwartungen und Ziele im Hinblick auf eine Gewichtsreduktion.
Fassen Sie die Schilderungen der Patient:innen zusammen, um zu signalisieren, dass Sie sie verstanden haben und ihre Sorgen ernst genommen werden.
Nun können Sie wissenschaftliche Erkenntnisse vermitteln: Gewicht zu verlieren ist nicht nur eine Frage von „Iss weniger, beweg dich mehr“, sondern ein komplexer Prozess. Stellen Sie dazu die evidenzbasierten Behandlungsmethoden vor:
Besprechen Sie die Vor- und Nachteile der jeweiligen Optionen mit den Patient:innen und arbeiten Sie individuelle SMART-Ziele aus (Spezifisch, Messbar, Ausführbar, Relevant, Terminiert).
Klären Sie außerdem, dass das Erreichen eines bestimmten Gewichts nicht das alleinige Ziel sein sollte, sondern eine nachhaltige Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität. Dazu kann es hilfreich sein, herauszufinden, welche Werte für die Patient:innen entscheidend sind (z.B. sich wieder selbstbewusster fühlen, mehr Energie für den Alltag haben).
Besprechen Sie auch mögliche Hürden wie Stress, Schlafmangel oder psychische Belastungen, die die Gewichtsregulation erschweren können. Die Therapie von Adipositas ist langfristig und erfordert die Konsistenz der Patient:innen über den gesamten Zeitraum.
Eine im Januar 2025 veröffentlichte Publikation2 beschreibt die Wichtigkeit der Therapieadhärenz in der medikamentösen Behandlung von Adipositas. Durch verbesserte Kommunikation zwischen Ärzt:innen und Patient:innen, Schulungen zur richtigen Begleitung der Therapie sowie digitale Unterstützung für die Patient:innen in Form von Apps kann die Therapieadhärenz gesteigert werden. Eine gesteigerte Therapieadhärenz kann wiederum zu besseren Behandlungsergebnissen beitragen.
Versichern Sie zum Abschluss des Gesprächs die Patient:innen, dass es wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt und vereinbaren Sie einen Folgetermin, um Fortschritte zu besprechen und die Therapie gegebenenfalls anzupassen.
Wie so ein Gespräch im Praxisalltag aussehen kann, ist auf der Rethink Obesity Webseite nochmal in ein paar kurzen Videos aufbereitet. Diese können Sie als Leitfaden durch die Gespräche mit Ihren Patient:innen nutzen.
Referenzen:
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Dieser Beitrag wird Ihnen präsentiert von Novo Nordisk. // ID: DE25OB00131