Manche Diagnosen springen direkt ins Auge – so auch in unserer Bilderserie. Hättet ihr bei diesen zehn Krankheiten gewusst, ob es Laser, Skalpell oder Pillen braucht?
Die Nase ist besonders anfällig für Hauterkrankungen – vor allem aufgrund ihrer starken UV-Exposition. Neben Melanomen oder Basaliomen zeigen sich auch Akne, Rosazea oder Rhinophyme beim Blick auf das Riechorgan. Die Top-Liste dermatologischer Erkrankungen:
Credit: Sand et al.
Mitesser (Komedonen) entstehen durch verstopfte Talgdrüsen. Sie treten besonders häufig auf der fettigen Haut der Nasenspitze und der Nasenflügel auf. Studien zeigen, dass das entzündungsfördernde Interleukin-1-alpha sowie männliche Hormone (Androgene) eine wesentliche Rolle in der Bildung von Mitessern spielen.
Zur Behandlung eignen sich Peelings mit Salicylsäure oder Glykolsäure. Retinoide kommen auch zum Einsatz. Dermabrasionen oder Lasertherapien haben sich auch bewährt. Alles in allem ist das Problem eher kosmetisch als medizinisch.
Fibröse Papeln sind kleine, hautfarbene bis rötliche Knötchen, meist auf der Nasenspitze oder am Nasenrücken. Sie bilden sich durch eine gutartige Gewebevermehrung, häufig als Folge einer übermäßigen Kollagenbildung und einer stärkeren Fibroblasten-Aktivität. Bei der Entstehung spielen neben der genetischen Veranlagung auch die UV-Exposition oder wiederholte Irritationen der Haut eine Rolle.
Auch wenn sie medizinisch harmlos sind, empfinden sie viele Menschen ästhetisch als störend. Die effektivsten Methoden zur Entfernung sind der CO₂-Laser, die Kürettage oder die elektrochirurgische Abtragung. Alternativ können dermatologische Peelings die Hautstruktur verbessern. Eine sorgfältige Hautpflege mit Sonnenschutz trägt dazu bei, neuen fibrösen Papeln vorzubeugen.
Hinter dem Adenoma sebaceum steckt keine klassische Talgdrüsenwucherung, wie der Name vermuten lässt, sondern eine Hautveränderung bei tuberöser Sklerose. Typisch sind gutartige Gewebewucherungen, vor allem im Gesicht – meist als rötliche, hautfarbene Papeln symmetrisch entlang der Nasolabialfalten, der Wangen und des Kinns. Diese entstehen durch eine übermäßige Zellvermehrung in den Haarfollikeln und Talgdrüsen.
Ärzte setzen zur Therapie auf Laser (z. B. CO₂- oder Erbium-YAG-Laser), abrasive Verfahren oder chirurgische Abtragungen. In einigen Fällen kann eine lokale Behandlung mit Retinoiden oder mTOR-Inhibitoren wie Sirolimus helfen, das Wachstum zu verringern.
Das Hidrozystom ist eine gutartige Zyste, die aus den Schweißdrüsen entsteht. Sie zeigt sich als klare bis bläuliche, prall gespannte Blase unter der Haut. Die Ursache ist eine gestörte Sekretabgabe der Drüse, in der sich Flüssigkeit staut.
Medizinisch gilt das Hidrozystom als harmlos. Per Laser oder Chirurgie gelingt es, die Zysten zu beseitigen. Obwohl ein Hidrozystom harmlos ist, kann es ästhetisch stören. Ärzte setzen meist auf eine chirurgische Entfernung oder eine Laserbehandlung. Allerdings kann das Hidrozystom auf das Schöpf-Schulz-Passarge-Syndrom hinweisen: eine seltene, genetisch bedingte Hauterkrankung.
Hämangiome gelten als die häufigsten Tumoren im Säuglingsalter. Sie treten bei 4–10 % der Bevölkerung auf – besonders bei Frühgeborenen. Meist entwickeln sich Hämangiome in den ersten Lebenstagen aus rötlichen Flecken oder erweiterten Gefäßen. Sie wachsen in den ersten sechs Monaten, bevor sie sich über Monate oder Jahre zurückbilden. 90 % verschwinden bis zum 12. Lebensjahr von selbst. Dennoch kann eine Behandlung nötig sein – insbesondere bei Hämangiomen der Nase.
Die moderne Therapie basiert auf Beta-Blockern wie Propranolol, um das Wachstum neuer Blutgefäße zu stoppen. Alternativ können Lasertherapien (z. B. gepulster Farbstofflaser) helfen, insbesondere bei oberflächlichen Hämangiomen. In seltenen Fällen, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen, ziehen Ärzte eine chirurgische Entfernung in Betracht gezogen, wenn das Hämangiom funktionelle Probleme verursacht oder nach Rückbildung auffällige Gewebereste zurückbleiben.
Typisch für den Spidernävus ist ein sternförmiges Gefäßknötchen mit feinen, strahlenförmigen Äderchen. Häufig tritt er im Gesicht, speziell auf der Nase, auf. Optisch erinnert er an eine kleine rote Erhebung mit feinen, strahlenförmig verlaufenden Äderchen – ähnlich einer Spinne mit ihren Beinen. Bei leichtem Druck mit einer Glasspatel wird eine zentrale pulsierende Arterie sichtbar. Wenn sie gehäuft auftreten, können Spidernävi klinisches Zeichen einer schweren Lebererkrankung oder eines Karzinoidsyndroms sein. Ansonsten gelten sie als harmlos, jedoch als ästhetisch störend.
Mit einer Lasertherapie, insbesondere mit einem gepulsten Farbstofflaser, gelingt es oft, die Gefäßveränderung zu entfernen. Alternativ kann eine Elektrokoagulation mit feinen Stromimpulsen oder eine Verödungstherapie (Sklerotherapie) eingesetzt werden.
Kosmetisch störend ist auch die Rosazea, eine entzündliche Hauterkrankung, die vor allem am Gesicht und speziell an der Nase zu finden ist. Sie tritt meist im mittleren Erwachsenenalter auf und betrifft Frauen häufiger als Männer – allerdings verlaufen die Symptome bei Männern oft schwerer. Genetische Veranlagung, eine Fehlregulation des Immunsystems sowie eine Überreaktion auf äußere Reize scheinen die Hauptauslöser zu sein. Auch eine erhöhte Besiedlung mit Demodex-Milben, die natürlicherweise auf der Haut vorkommen, wird als möglicher Trigger diskutiert. Weitere verstärkende Faktoren sind UV-Strahlung, Hitze, Kälte, scharfes Essen, Alkohol, Stress sowie ungeeignete Hautpflegeprodukte.
Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. In leichten Fällen helfen spezielle Pflegeprodukte für empfindliche Haut, Rötungen zu verringern und die Hautbarriere stärken. Topische Wirkstoffe wie Metronidazol, Ivermectin oder Azelainsäure können entzündliche Prozesse lindern. Bei stärkerer Ausprägung kommen orale Antibiotika wie Doxycyclin oder Minocyclin zum Einsatz, in besonders hartnäckigen Fälle auch mit Isotretinoin. Um Rötungen und sichtbare Gefäße zu eliminieren, arbeiten Ärzte mit Lasern.
Rhinophyme sind langsam wachsende, teils entstellende Verdickungen der Nase, die meist Männer ab dem 50. Lebensjahr auftreten. Für die Erkrankung gelten eine vergrößerte, knollenartige Nase mit Talgdrüsenwucherungen, Fibrosen und erweiterten Gefäßen als typisch. Sie kann aus einer Rosazea entstehen. Die genaue Ursache haben Forscher nicht vollständig geklärt – genetische Faktoren, chronische Entzündungen und eine übermäßige Vermehrung von Talgdrüsen spielen aber wohl eine entscheidende Rolle. Fälschlicherweise haben Ärzte das Rhinophym lange mit übermäßigem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Ethanol kann das Hautbild zwar verschlechtern, ist aber keine kausale Ursache des Rhinophyms.
Topische Behandlungen wie Metronidazol, Ivermectin oder Azelainsäure helfen, Rötungen und Entzündungen zu mindern. Und orales Doxycyclin oder Minocyclin kommen als entzündungshemmende Antibiotika zum Einsatz. In schweren Fällen kann Isotretinoin, ein Wirkstoff zur Reduktion der Talgproduktion, verordnet werden. Unter Arzneimitteltherapien bilden sich Rhinophyme allerdings nicht vollständig zurück. Chirurgische oder laserbasierte Verfahren führen meist zu sichtbaren Erfolgen.
9. Melanom
Beim Melanom handelt es sich um die aggressivste Hautkrebs-Art mit stark steigender Inzidenz. Es entsteht entweder de novo oder aus melanozytären Nävi. Als Standardtherapie setzen Ärzte auf eine chirurgische Exzision mit Sicherheitsabstand. In kritischen Bereichen wie im Gesicht sind geringere Exzisionsränder unter mikrographisch kontrollierter Chirurgie möglich.
Immuntherapien mit Checkpoint-Inhibitoren und zielgerichtete Therapien bei BRAF-mutierten Melanomen haben die Prognose bei fortgeschrittenen Melanomen deutlich verbessert.
Das Basalzellkarzinom gilt als häufigste maligne Hauterkrankung; es macht über 90 % aller Hauttumore im Kopf- und Halsbereich aus. Obwohl Basalzellkarzinome selten metastasieren, können sie unbehandelt tiefer ins Gewebe eindringen, benachbarte Strukturen zerstören und erhebliche kosmetische oder funktionelle Schäden verursachen.
Mittlerweile gibt es ein umfangreiches Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten, von der Kryotherapie, der photodynamischen Therapie, topischem Imiquimod oder 5-Fluorouracil, Elektrochirurgie und Strahlentherapie bis hin zur chirurgischen Entfernung.
Quelle:
Michael Sand et al: Cutaneous lesions of the nose. Head Face Med, 2010. doi: 10.1186/1746-160X-6-7
Bildquelle: Fellipe Ditadi, Unsplash