Der BVpta hat DocMorris und der Shop Apotheke die Freundschaft gekündigt – richtig so, finde ich. Denn Haltung sollte man nicht nur predigen, sondern auch leben.
Manchmal muss man einfach mal auf den Tisch hauen. Genau das hat der BVpta (Bundesverband für Pharmazeutisch-Technische Assistenten) jetzt getan – und zwar mit Wucht! DocMorris und Shop Apotheke fliegen raus, Fördermitgliedschaften ade. Warum? Weil es nicht zusammenpasst, wenn man sich einerseits für Vor-Ort-Apotheken stark macht und andererseits von deren größten Konkurrenten Geld kassiert. Konsequenz hat eben ihren Preis – in diesem Fall 3.600 Euro jährlich. Aber wer braucht schon Versandapotheken-Mäzene, wenn die eigene Community zusammenhält?
Die Entscheidung des BVpta ist eine logische Fortsetzung dessen, was Anja Zierath und ihr Vorstandsteam schon lange vertreten: eine klare Kante für die Apotheke vor Ort. Und wer das ernst meint, kann sich nicht von den Versendern fördern lassen.
Ja, die Kasse wird jetzt etwas klappern, aber kaum war die Kündigung raus, war der Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) sofort bereit, einzuspringen. Das ist Solidarität in Aktion! Und wer weiß, vielleicht schließen sich ja noch mehr apothekennahe Organisationen diesem Beispiel an. Wäre doch was!
Der BVpta nutzt den Rückenwind für das, was wirklich zählt: die Zukunft des PTA-Berufs. Und da gibt es einiges zu tun! Die Ausbildung soll moderner, praxisnäher und besser bezahlt werden. Mehr Verantwortung für PTA? Unbedingt!
Der BVpta hat gezeigt, dass man Haltung nicht nur predigen, sondern auch leben kann. Das verdient Respekt – und Nachahmer! Die Branche muss zusammenhalten, wenn sie eine Zukunft haben will. Vielleicht ist das ja erst der Anfang einer größeren Bewegung? Eines ist jedenfalls sicher: Mit einer klaren Linie fährt man besser als mit faulen Kompromissen.
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