Mit Englisch gegen Impfskepsis?
Menschen scheinen rationaler zu denken, wenn Sie Informationen nicht in ihrer Muttersprache, sondern in einer erlernten Fremdsprache verarbeiten – ein Phänomen, das als Foreign language effect bekannt ist. Forscher aus Großbritannien untersuchten jetzt, ob dieser Effekt helfen kann, um Impfskeptiker über die Impfung gegen Covid-19 zu informieren und Zweifel abzubauen. Laut den Wissenschaftlern standen Impfskeptiker, deren Muttersprache Deutsch oder Französisch ist, nach dem Lesen eines Informationstextes auf Englisch einer Impfung gegen Covid-19 tendenziell weniger skeptisch gegenüber. Interessanterweise schien der Effekt nicht für englische Muttersprachler zu gelten, die einen fremdsprachigen Informationstext lasen. Eine der vermuteten Ursachen für den Foreign language effect ist, dass eine erlernte Sprache im Gehirn langsamer verarbeitet wird, wodurch mehr Raum für rationale Gedankenprozesse entsteht. Die Muttersprache hingegen ist stärker emotional verknüpft und wird daher weniger rational verarbeitet. Zwar muss an den Ursachen weiter geforscht werden und nicht alle Personen haben ausreichend Sprachkenntnisse, um Gesundheitsinformationen in einer Fremdsprache zu lesen. Dennoch kann es sich lohnen, bei der Erstellung dieser Inhalte auch die sprachliche Aufbereitung in den Vordergrund zu stellen. |