Na, fühlst du dich heute wieder so individuell? Als könne man dich in keine Schublade stecken? Dann wach mal auf aus deinem Tagtraum: Hier kommen die 5 ultimativen Pharma-Manager-Typen. Welcher bist du?
Ein Text von Kai Tiegelkamp
Von blauem Blut – aber ohne Mut. So beschreiben dich deine Kolleginnen und Kollegen. Natürlich hinter deinem Rücken. Vorne rum müssten sie nämlich mit einer Abmahnung oder wenigstens der obligatorischen „Sie werden von meinem Anwalt hören“-Drohung rechnen. Denn wenn Legal-Hörigkeit eine Religion wäre, wärst du ihr Apostel. Wo sich andere von Compliance-Richtlinien gegängelt fühlen, wird dir ganz warm ums Herz. Lieber vermeidest du Risiken, als einfach mal voranzugehen … aber ganz ehrlich – ohne Typen wie dich würden wir alle in der Hölle landen.
Sei ehrlich: Deine Kinks wechselst du häufiger als deine Unterwäsche. Klar, denn bei dir haben nur echte Innovationen eine Chance. ChatGPT hast du ja schon genutzt, als deine Kollegen noch dachten, es sei ein E-Auto aus China. Wenn es nicht neu ist und glitzert, findest du es langweilig. Das ist zwar für alle in deinem Umfeld anstrengend, aber hin und wieder profitieren sie auch. Denn du bist es, der die Tools anschleppt, die ihnen die Arbeit erleichtern – wenn sie es denn irgendwann mal verstanden haben.
Gegen dich ist Aale-Dieter vom Großmarkt ein kleiner Fisch. Denn Verkaufen liegt dir im Blut. Neulich hast du erfolgreich eine Go-to-Market-Rollout-Strategy aus dem Jahr 2004 verkauft – die dir nicht mal gehört hat. Hut ab, Taschen auf! Absätze sind für dich nur dann interessant, wenn sie dich deinem Bonus näherbringen. Würdest du dich für Fußball interessieren, wäre Leeds dein Lieblingsclub. Und deine Conversion Rate ist so hoch, dass euer CRM kurz vom Burnout steht. Aber, hey … ohne deinen money-injected Antrieb würde der ganze Laden kein Stück weiterkommen.
Neulich ist dir im Restaurant ein warmer Schauer über den Rücken gelaufen als du jemanden laut „Zahlen!“ hast rufen hören, stimmt’s? Oh ja, als Parteimitglied der KPI ist es dir stets ein inneres Data Mining, wenn dir jemand mit Einsen und Nullen kommt. Wenn andere zu ihrem Geburtstag Kuchen mit ins Büro bringen, schleppst du für jeden ein Tortendiagramm mit. Man munkelt, dein Lieblingsfilm sei „The Metrics“ – aber eigentlich stehst du eher auf „Der mit dem Algorhythmus tanzt“. Und als Big-Data-Aficionado hilfst du deinem Team effektiv dabei, Erklärungen für jedes noch so kleine Problem zu finden.
Großes Theoretisieren ist deine Sache nicht. Du packst lieber direkt an. Wird schon klappen, denkst du dir – und manchmal hast du damit sogar recht. Bei dir gibt’s kein Schnickschnack. Wenn eine Kampagne schon dreimal funktioniert hat, warum dann nicht noch ein viertes Mal? Ist halt wie mit dem Grünkohl – aufgewärmt schmeckt’s dir am besten. Sollen die anderen ruhig Visionen haben, du machst dein Ding. Stoisch bis zum Feierabend. Und wenn dein nicht vorhandener Plan mal schief geht, ist es auch nicht schlimm –sondern nur ein Angebot für deine ach so ambitionierten Kollegen, es besser zu machen.
Bildquelle: Midjourney